Koriander ist vielen aus der asiatischen Küche bekannt. Das grüne Kraut und seine Samen verleihen Speisen einen unverkennbaren Geschmack. Doch ganze 17 Prozent der Europäer können das Kraut nicht leiden, weil es für sie nach Seife schmeckt. Warum ist das so?

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Koriander zählt zu den ältesten Küchenkräutern der Welt. Vor allem in Indien, China und Ägypten wird das Kraut seit Jahrtausenden nicht nur wegen seiner süsslichen Würze, sondern auch als Heilpflanze geschätzt.

Doch trotz seiner hervorragenden Eigenschaften schafft es der Koriander, für Kontroversen zu sorgen: Für viele schmeckt das Kraut nach Seife. Satte 17 Prozent der Europäer können es nicht leiden.

Koriander: Erbgut entscheidet über Geschmackswahrnehmung

In einer US-Studie mit 30.000 Teilnehmern wurde festgestellt, dass die Wahrnehmung eines seifigen Geschmacks bei Koriander zum Teil von genetischen Faktoren abhängig ist.

Vor allem ein bestimmter Abschnitt unseres Erbguts, welcher den Bauplan für einen Geruchsrezeptor namens "OR6A2" in sich trägt, scheint dafür verantwortlich zu sein, ob die Korianderblätter vom Geschmack her an Seife erinnern oder nicht.

Das Korianderaroma wird durch verschiedene Aldehyde bestimmt, die in ähnlicher Form auch in Seifen vorkommen. Bei Menschen, die nicht mit diesem Aroma vertraut sind, erkennt das Gehirn unter Umständen die Ähnlichkeit mit Seife - und der Körper reagiert mit starken instinktiven Abwehrreaktionen.

Die Forscher betonen in ihrer Studie aber auch, dass man sich mit der Zeit an den Geschmack von Koriander gewöhnen kann. (dag)

Verwendete Quellen:

  • US-Studie von Nicholas Eriksson: A genetic variant near olfactory receptor genes influences cilantro preference
  • Galileo.tv: Wenn ihr euch vor Koriander ekelt sind eure Gene schuld
  • n-tv.de: Es liegt an den Genen
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