Wer gerne mal in die Eisdiele geht, weiss: Die Servietten dort sind häufig sehr dünn, nicht wirklich saugfähig und generell unpraktisch. Warum ist das so?
Sie sind unpraktisch, reissen schnell und nehmen auch kaum Flüssigkeit auf: die typischen Servietten, die in Eisdielen zusammen mit Eisbechern und Eiswaffeln gereicht werden. Dabei erfüllt diese spezielle Art von Papierserviette einen ganz anderen Zweck, als viele vermuten.
Serviette in der Eisdiele: Klapperdeckchen und Hygieneschutz
Die Servietten sind nicht zum Aufwischen gedacht. "Die Faltservietten aus dem Spender sind eigentlich als Klapperdeckchen gedacht", erklärt Vera Merten, die Chefin eines Herstellers solcher Servietten, in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
Die Funktion bestehe vor allem darin, das Klappern von Geschirr auf den Metalltabletts zu dämpfen und gleichzeitig als Unterlage zu dienen. Das prägt die Form und Beschaffenheit der Servietten bis heute.
Neben der akustischen Dämmung haben die Servietten noch eine hygienische Aufgabe: Verkäuferinnen und Verkäufer nutzen sie, um das Eis ohne direkten Hautkontakt überreichen zu können.
Eisdielen-Servietten: Warum sie so dünn und glatt sind
Auch das scheinbare Manko der geringen Saugfähigkeit hat seine Gründe. Die glatte, wenig faserige Oberfläche der Servietten verhindert, dass sie sich beim Kontakt mit der Waffel auflösen oder daran kleben bleiben.
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Zudem ermöglicht das Material eine saubere Bedruckung – wichtig für Logos und Werbung der Eisdiele. Merten erklärt weiter, dass Versuche mit saugfähigeren Varianten zwar unternommen wurden, aber letztlich scheiterten: Die Serviette habe geflust, wenn man sie aus dem Spender gezogen hat. (elm)
Verwendete Quellen
- Süddeutsche Zeitung: "Damit das Geschirr nicht auf dem Tisch klappert"
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