Speiseöl lagern, aber wie? Im Kühlschrank oder im Vorratsschrank? Hier lesen Sie, welche Öle Kälte brauchen und welche bei Zimmertemperatur stabil bleiben.
Die richtige Lagerung von Speiseölen entscheidet über Geschmack, Haltbarkeit und gesundheitliche Qualität. Fette und Öle reagieren empfindlich auf äussere Einflüsse. Wärme, Sauerstoff und Licht fördern chemische Prozesse, die die Fettsäuren zersetzen und zum sogenannten Ranzigwerden führen. Dieser Vorgang macht sich durch einen bitteren oder scharfen Geschmack bemerkbar und bedeutet immer auch den Verlust wertvoller Inhaltsstoffe.
Wie stark ein Öl auf seine Umgebung reagiert, hängt vor allem von der Zusammensetzung der Fettsäuren ab. Je mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, desto anfälliger ist ein Öl für Oxidation und damit für den Verderb.
Empfindliche Öle brauchen Kälte
Besonders empfindlich sind Öle wie Leinöl, Walnussöl oder Hanföl. Sie enthalten sehr viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, darunter wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die jedoch sehr schnell oxidieren. In diesen Fällen verlängert die Lagerung im Kühlschrank die Haltbarkeit deutlich. Leinöl sollte beispielsweise nach dem Öffnen stets kalt und dunkel stehen und innerhalb weniger Wochen verbraucht werden. Auch andere Nussöle sowie Weizenkeim-, Traubenkern-, Distel- oder Kürbiskernöl profitieren von niedrigen Temperaturen.
Robuste Öle bleiben bei Zimmertemperatur stabil
Stabiler verhalten sich Öle, die vor allem gesättigte oder einfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Kokosöl besteht fast ausschliesslich aus gesättigten Fettsäuren und ist dadurch von Natur aus lange haltbar. Im Kühlschrank wird es hart und lässt sich nur schwer portionieren, deshalb eignet sich eine Lagerung bei Zimmertemperatur besser. Auch Olivenöl gehört zu den robusteren Sorten. Es enthält vor allem einfach ungesättigte Fettsäuren und reagiert weniger empfindlich auf Wärme.
Empfehlungen der Redaktion
Im Kühlschrank kann Olivenöl zwar trüb werden oder Flocken bilden, doch dieser Effekt ist unbedenklich und verschwindet bei Raumtemperatur wieder. Ein kühler, dunkler Vorratsschrank ist in den meisten Fällen ausreichend. Raffinierte Öle, zum Beispiel Sonnenblumen-, Raps- oder Avocadoöl, sind durch den Herstellungsprozess zusätzlich stabilisiert und benötigen daher keine Kühlschranklagerung. Ähnliches gilt für Sesamöl, das durch Röstung besonders widerstandsfähig wird.
Grundregeln für alle Speiseöle
Unabhängig von der Ölsorte gelten einige Prinzipien. Dunkle Glasflaschen oder lichtundurchlässige Behältnisse schützen den Inhalt vor Licht. Nach jedem Gebrauch sollte die Flasche fest verschlossen werden, um Sauerstoff fernzuhalten. Ein kühler Ort abseits direkter Wärmequellen wie Herd oder Heizung ist ratsam, auch wenn nicht jedes Öl in den Kühlschrank muss. Empfehlenswert ist ausserdem, eher kleinere Mengen zu kaufen, da geöffnete Flaschen schneller an Qualität verlieren. Auch Sauberkeit spielt eine Rolle: Verunreinigungen am Flaschenhals oder im Verschluss können die Haltbarkeit zusätzlich verkürzen. (elm)
Verwendete Quellen:
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