Lavendel ist nicht nur wegen seines betörenden Dufts und seiner leuchtenden Blüten beliebt – er ist auch ein Symbol mediterraner Gartenkunst. Doch damit der Lavendel zuverlässig und üppig blüht, benötigt er die richtige Pflege. Mit diesen drei Profi-Tipps gelingt Ihnen die Kultivierung mühelos und Ihr Garten verwandelt sich in ein duftendes Paradies.

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Tipp 1: Regelmässiger Rückschnitt - der Schlüssel zu reicher Blüte

Ein häufiger Pflegefehler ist das Auslassen des Rückschnitts. Dabei ist dieser für das gesunde Wachstum und die Blühfreude von Lavendel essenziell. Im zeitigen Frühjahr, etwa im Februar oder März, sollte der erste Schnitt erfolgen. Dabei werden die alten Triebe um etwa zwei Drittel eingekürzt – jedoch nicht in den alten, verholzten Teil, da die Pflanze dort oft keine neuen Austriebe mehr bildet. Ein kräftiger Rückschnitt fördert einen dichten, buschigen Wuchs und legt den Grundstein für viele neue Blüten.

Nach der ersten Blüte im Sommer ist ein zweiter Schnitt empfehlenswert. Dabei entfernt man sämtliche abgeblühten Blütenstiele möglichst nah an deren Ansatz. Diese Massnahme verhindert, dass die Pflanze unnötig Kraft in die Samenbildung steckt und regt gleichzeitig einen zweiten, oft etwas schwächeren Blühschub an. Wichtig ist, im Herbst keinen weiteren Rückschnitt mehr vorzunehmen, denn ein offener Rückschnitt zu dieser Jahreszeit kann die Pflanze frostempfindlich machen.

Tipp 2: Der richtige Boden - weniger ist mehr

Lavendel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist an karge, gut durchlässige Böden angepasst. Deshalb bevorzugt er einen nährstoffarmen, kalkhaltigen Untergrund mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8. Verdichtete oder humusreiche Böden – wie sie in vielen heimischen Gärten vorzufinden sind – führen schnell zu Wurzelfäule oder einem übermässigen Wachstum ohne Blüte.

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Um die idealen Bedingungen zu schaffen, empfiehlt es sich, das Pflanzloch mit Sand oder Kies aufzulockern. So wird Staunässe vermieden und die Durchlässigkeit verbessert. Auf Kompost oder stickstoffreiche Dünger sollte hingegen vollständig verzichtet werden. Diese führen zwar zu üppigem Laubwachstum, jedoch zulasten der Blütenfülle und Frostresistenz. Ein leichter Kalkzusatz im Frühjahr kann helfen, den Boden dauerhaft lavendelfreundlich zu halten.

Tipp 3: Gruppenpflanzung für volle Wirkung

Lavendel entfaltet seine optische und ökologische Wirkung besonders gut, wenn er nicht einzeln, sondern in Gruppen gepflanzt wird. Mehrere Pflanzen nebeneinander bilden eine üppige, duftende Fläche, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch Insekten wie Bienen und Hummeln anzieht. Diese Gruppenpflanzungen fördern zudem die Standfestigkeit und Gesundheit der Pflanzen, da sie sich gegenseitig vor Wind und Kälte schützen.

Wer Lavendel in einer Reihe entlang eines Weges oder Beets pflanzt, schafft nicht nur ein mediterranes Flair, sondern auch eine robuste, pflegeleichte Beetstruktur. Gerade in Kombination mit Natursteinmauern oder in Hanglagen kommt Lavendel in Gruppen besonders gut zur Geltung.

Weitere Tipps für gesunden Lavendel

Damit Lavendel dauerhaft gesund und blühfreudig bleibt, ist ein sonniger, luftiger Standort entscheidend. Idealerweise wird er so gepflanzt, dass sich Regenwasser nicht stauen kann – zum Beispiel in leicht erhöhten Beeten oder an Mauerkronen. Gegossen werden sollte nur bei längerer Trockenheit. Einmal eingewachsen, kommt Lavendel mit sehr wenig Wasser aus.

Im Winter benötigen empfindlichere Sorten einen gewissen Schutz. Besonders bei Topfpflanzen empfiehlt sich eine Abdeckung mit Jute oder ein windgeschützter Standort. Bei extremer Kälte kann eine Schicht Reisig helfen, die Pflanze vor Frostschäden zu bewahren. (lau)

Verwendete Quellen

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