Gelbe Blätter am Oleander sind meist ein Zeichen für Pflegefehler. Von Wassermangel über falschen Standort bis hin zu Nährstoffproblemen - die Ursachen sind vielfältig, aber gut behebbar.
Oleander verwandelt jeden Garten in ein mediterranes Paradies. Doch wenn sich die Blätter gelb färben, ist die Sorge gross. Dabei sind die Ursachen für dieses Problem meist harmlos und auch Hobbygärtner können mit den richtigen Massnahmen gegensteuern.
Bevor Panik ausbricht, sollte man zunächst prüfen, ob es sich nicht vielleicht um einen völlig normalen Vorgang handelt. Denn Oleander ist zwar immergrün, doch seine Blätter werden maximal zwei Jahre alt. Nach dieser Zeit gibt das Blatt seine Nährstoffe an den Strauch ab, färbt sich gelb und fällt schliesslich ab.
Vereinzelte gelbe Blätter sind daher kein Grund zur Sorge - besonders in aussergewöhnlich heissen Sommern mit hohen Nachttemperaturen über 20 Grad kann es vorkommen, dass das gesamte ältere Laub innerhalb kurzer Zeit die Farbe wechselt.
Wassermangel als Hauptursache
Die häufigste unnatürliche Ursache für gelbe Blätter ist Trockenheit. Anders als andere mediterrane Pflanzen benötigt Oleander sehr viel Wasser. In seiner Heimat wächst er bevorzugt direkt an Bachufern, wo seine Wurzeln regelmässig überschwemmt werden.
Die Folgen von Wassermangel zeigen sich allerdings zeitverzögert: Erst einige Tage später verfärben sich die Blätter leuchtend gelb. Hobbygärtner sollten daher grosszügig giessen. Im Sommer darf der Untersetzer ruhig voll Wasser stehen. An heissen Tagen ist sogar mehrmaliges Giessen notwendig.
Standort entscheidet über Gesundheit
Ein falscher Standort kann ebenfalls zu Blattproblemen führen. Lichtmangel, etwa durch eine Hauswand oder Hecke, lässt die Blätter gelb werden. Oleander benötigt intensive Sonneneinstrahlung. Windexponierte Standorte schädigen die Pflanze allerdings, auch wenn sie warm und sonnig sind.
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Auch ein zu abrupter Standortwechsel kann problematisch werden. Kommt der Oleander direkt aus dem dunklen Winterquartier in die pralle Sonne, droht Sonnenbrand mit braunen Verfärbungen. Eine schrittweise Gewöhnung im Frühjahr ist daher wichtig. Das ideale Winterquartier ist hell und unbeheizt bei null bis zehn Grad. Als Faustregel gilt: Je dunkler das Winterquartier, desto kühler sollte es sein.
Nährstoffmangel schwächt die Pflanze
Oleander gehört zu den Starkzehrern und benötigt während der Wachstumsperiode immense Mengen an Nährstoffen. Besonders Stickstoffmangel führt zu hellgrünen und später gelben Blättern. Betroffen sind meist die unteren Blätter, da die Pflanze Stickstoff zu den jüngeren Trieben umverlagert.
Während der Blütezeit von März bis September sollte wöchentlich mit Flüssigdünger gedüngt werden. Bereits beim Umtopfen kann Hornmehl ins Substrat gemischt werden, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Auch Spurenelemente wie Eisen, Zink und Magnesium sind für die Blattgrünbildung wichtig.
Krankheiten erfordern schnelles Handeln
Werden Blätter erst gelb und dann braun, können Pilzerkrankungen die Ursache sein. Besonders gefürchtet ist der Oleanderkrebs, eine Bakterienerkrankung mit schwarzen Flecken und hellem Rand. Stark befallene Pflanzenteile müssen bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten werden.
Bei allen Schnittarbeiten sollten Handschuhe getragen werden, da Oleander in allen Teilen giftig ist. Das Schnittgut muss über den Restmüll entsorgt werden.
Fazit: Die meisten Ursachen für gelbe Blätter lassen sich schnell beheben. Bei Wassermangel hilft sofortiges, gründliches Giessen. Grosse Kübel speichern mehr Wasser und beugen Trockenheit vor. Ein Standortwechsel an einen sonnigeren Platz löst Probleme wegen Lichtmangels. Und bei Nährstoffmangel sollte sofort gedüngt werden. (eyn)
Verwendete Quellen
- Mein schöner Garten: Ihr Oleander hat gelbe Blätter? Daran liegt’s
- Gartenrat: Oleander gelbe Blätter & braune Flecken – das hilft!
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