Ein Suppenteller oder eine andere flache Schale mit Wasser im Garten dient als Vogeltränke, schützt Obst vor Frassschäden, lockt Nützlinge an und unterstützt die Artenvielfalt – mit wenig Aufwand, aber grosser Wirkung.

Im naturnahen Garten müssen es nicht immer aufwändige Lösungen sein, um Tiere zu unterstützen und Pflanzen zu schützen. Eine besonders effektive Massnahme ist schlicht und unscheinbar: Ein Suppenteller mit Wasser, der im Beet oder auf der Terrasse platziert wird, kann als funktionale Vogeltränke dienen und gleichzeitig die Ernte sichern. Diese einfache Massnahme erfüllt mehrere ökologische und praktische Funktionen – und lässt sich mit geringstem Aufwand umsetzen.

Trinkquelle für Vögel schützt Obst und Beeren

In der warmen Jahreszeit steigt der Wasserbedarf heimischer Gartenvögel deutlich. Bei anhaltender Trockenheit fehlt es ihnen häufig an natürlichen Wasserquellen. In ihrer Not bedienen sie sich an Beeren, Kirschen oder anderen wasserhaltigen Früchten. Der Schaden für die Ernte kann dabei erheblich sein. Die Bereitstellung eines flachen Gefässes mit Wasser – etwa ein alter Suppenteller – kann diesem Verhalten entgegenwirken. Sobald Vögel eine zuverlässige Trinkstelle im Garten vorfinden, lassen sie das Obst deutlich häufiger unbeachtet.

Vogeltränke
Vögel freuen sich über zusätzliche Wasserquellen. © imago images/blickwinkel

Eine Vogeltränke fördert natürliche Schädlingsbekämpfung

Der Nutzen der improvisierten Tränke geht über den Schutz der Früchte hinaus. Wer Vögeln Wasser anbietet, lädt sie zum Verweilen ein – und das hat positive Folgen für das gesamte ökologische Gleichgewicht im Garten. Viele Singvögel ernähren sich von Insekten und deren Larven. Blattläuse, Raupen oder Käferarten werden so auf natürliche Weise dezimiert. Damit erfüllt der Suppenteller indirekt die Funktion eines umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfers.

Standort, Reinigung und Sicherheit: Worauf es ankommt

Damit die Tränke nicht zur Gefahr für ihre Nutzer wird, ist der richtige Standort entscheidend. Sie sollte in halbschattiger Lage stehen, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet. Wichtig ist zudem eine erhöhte Position – etwa auf einem Stein oder Holzblock –, um Katzen und anderen Beutegreifern keine Jagdmöglichkeit zu bieten. Vögel müssen beim Trinken einen guten Überblick über ihre Umgebung behalten können. Die Nähe zu Hecken, Sträuchern oder Bäumen ist daher günstig.

Wichtig ist dabei, das Wasser regelmässig zu wechseln, um Krankheitserreger und Algenbildung zu verhindern. Eine gründliche Reinigung mit heissem Wasser – ohne chemische Zusätze – ein- bis zweimal pro Woche ist ausreichend. Bei starkem Besuch kann auch ein täglicher Wasserwechsel sinnvoll sein.

Nicht nur für Vögel: Weitere Gäste am Suppenteller

Auch Insekten wie Bienen und Schmetterlinge profitieren von einer flachen Wasserquelle. Um ihnen das Trinken zu erleichtern, kann der Teller mit kleinen Steinen oder Moosstücken ausgelegt werden, auf denen sie landen können, ohne ins Wasser zu fallen. Für Igel wiederum ist eine tiefergestellte Tränke hilfreich – sie benötigen einen gesonderten Zugang, da erhöhte Gefässe für sie meist nicht erreichbar sind.

Empfehlungen der Redaktion

Der Nutzen dieser Massnahme reicht weit über den eigenen Gartenzaun hinaus. In vielen urbanen und ländlichen Gebieten gibt es heute kaum noch natürliche Wasserstellen. Der Klimawandel und die Versiegelung von Böden haben das Problem verschärft. Jede zusätzliche Wasserquelle hilft dabei, bedrohte Insekten- und Vogelarten zu unterstützen. Ein Suppenteller im Garten wird so zu einem kleinen, aber wichtigen Mosaikstein im Natur- und Artenschutz. (elm)

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