Hat Ihr Hund jemals den Kopf zur Seite gelegt, wenn Sie mit ihm gesprochen haben? Dieses niedliche Verhalten kann tiefere Gründe haben. Darauf deuten zumindest Forschungsergebnisse hin.

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Wenn Frauchen oder Herrchen mit ihrem vierbeinigen Freund kommunizieren, kommt es häufig vor, dass der Hund seinen Kopf schief legt. Dabei schaut er seine Besitzer aufmerksam an. Ein hinreissend niedlicher Anblick für Hundeliebhaber.

Doch was hat es mit dieser Geste auf sich? Eindeutig geklärt ist das Verhalten zwar noch nicht, doch es gibt aufschlussreiche Forschungsergebnisse.

Hunde verarbeiten Vertrautes

So legt eine Studie von Verhaltensforschern der Budapester Eötvös-Loránd-Universität nahe, dass Hunde ihnen vertraute Wörter verarbeiten, wenn sie den Kopf schief legen. "Wenn Menschen sich an eine Geschichte oder etwas anderes erinnern, dann neigen sie ebenfalls ihren Kopf zur Seite dabei entsteht ein geistiges Bild der Sache im Kopf", erklärt Hauptautor Andrea Sommese dem Wissensportal "Spektrum" zufolge. Bei Hunden könne es womöglich genauso sein. Die Studie erschien bereits 2021 im Fachblatt "Animal Cogniton".

Legt ein Hund den Kopf schief, verarbeitet er also vermutlich ein gehörtes Wort, das ihm vertraut ist. Das könne etwa der Name seines Spielzeugs sein, den er sich gemerkt hat. Sommese und sein Team untersuchten die Häufigkeit und Richtung dieses Verhaltens als Reaktion auf bestimmte Äusserungen der Besitzer.

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Neigen des Kopfes als Zeichen der Begabung

Dabei stachen sieben Tiere der 40 Probandenhunde besonders hervor, denen Sommese einen "begabten Wortschatz" zuschrieb. Sie neigten ihren Kopf wesentlich häufiger, wenn ein bestimmtes Spielzeug per Kommando angefordert wurde. "Es scheint, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Erfolg beim Auffinden eines benannten Spielzeugs und dem häufigen Neigen des Kopfes beim Hören seines Namens gibt", sagt Co-Autor Shany Dror in einer Pressemitteilung.

Die Forschenden betonen jedoch, dass in dieser Studie nur das Neigen des Kopfes während einer kommunikativen Interaktion zwischen Hund und Halter untersucht wurde. Und zwar nur in der Situation, in der Herrchen oder Frauchen das Tier auffordert haben, ein bestimmtes Spielzeug zu bringen.

Zudem stellten sie fest, dass die Tiere unterschiedliche Seiten bevorzugen, zu der sie ihren Kopf neigen. Das sei etwa vergleichbar mit Rechts- und Linkshändern bei Menschen.

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