Stauden sind in ihrem Wachstum sehr unterschiedlich: Während einige sich Zeit lassen, blühen andere in wenigen Wochen auf und schiessen in die Höhe. Drei besonders schnellwachsende Stauden stellen wir dir hier vor.
Stauden sind ausdauernde Pflanzen mit mehreren Stängeln, die aus derselben Wurzel wachsen. Sie sterben in der Regel im Herbst ab und treiben im Frühjahr wieder neu aus – jedenfalls dann, wenn es sich um mehrjährige Stauden handelt. Oft bilden sie hochwachsende Stiele und farbenfrohe Blüten.
Das Wachstum mancher Stauden braucht seine Zeit: Ihre endgültige Höhe erreichen sie zum Teil erst im Lauf mehrerer Jahre. Nicht jede Staude bildet ausserdem schon im ersten Jahr eine üppige Blütenpracht. Wenn du eine unbepflanzte Stelle im Beet schnell füllen möchtest, stehen dir dafür trotzdem viele Möglichkeiten zur Verfügung, denn es gibt eine grosse Auswahl an schnellwachsenden Stauden. Drei davon – die Lupine, Nelkenwurz und das Maiglöckchen – stellen wir dir hier näher vor.
Stauden: Schnellwachsend und Insektenfreundlich
Wenn du einen insektenfreundlichen Garten anlegen möchtest, solltest du bei der Wahl deiner Stauden nicht nur auf eine ansprechende Optik, sondern auch auf den Nutzwert achten. Das muss sich keineswegs ausschliessen, denn du kannst mit nektarreichen Pflanzen zugleich einen bunten Ziergarten anlegen. Viele Stauden bieten Nahrung für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten und tragen so dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten. Auch auf die drei Pflanzen in diesem Artikel trifft das zu.
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1) Lupinen: Hochwachsend und farbenfroh
Lupinen gibt es in unterschiedlichen Arten, Farben und Wuchshöhen. Die Stauden-Lupine (Lupinus polyphyllus) kann bis zu 120 Zentimeter hohe Stiele bilden, auf denen grosse Blütenkerzen sitzen. Die Blüten wiederum können eine Höhe von bis zu 50 Zentimetern erreichen. Lupinen eignen sich deshalb nicht nur für ein Staudenbeet, sondern auch gut als Sichtschutz – zum Beispiel, wenn du sie an Zäunen pflanzt.
Lupinen sorgen für eine schnelle Begrünung, wenn du sie an einem geeigneten Standort pflanzt. Sie sind auch als Gründüngung beliebt. Empfehlenswert ist es dabei, sie in kleinen Grüppchen von je drei oder fünf Stauden anzuordnen. Ab dem Frühjahr wächst die Lupine schnell heran. Noch schneller als die mehrjährige Stauden-Lupine schiesst übrigens die einjährige Lupine in die Höhe. Sie bildet auch schon im ersten Jahr die charakteristischen Blüten aus.
Bei mehrjährigen Lupinen solltest du auf vorgezogene Exemplare setzen, um ebenfalls im ersten Jahr eine Blüte zu erhalten. Wenn du Lupinensamen selbst aussäst, blühen die heranwachsenden Pflanzen in der Regel erst im zweiten Jahr.
- Standort: vollsonnig
- Boden: durchlässig, kalkarm
- Pflanzzeitpunkt: April bis Mai (Aussaat) oder Mai bis August (vorgezogen)
- Blütezeit: Ende Mai bis Anfang August
- Pflege: nicht überdüngen, kein Stickstoffdünger, Erde regelmässig lockern
- Überwintern: Lupinen sind winterharte Stauden
Achtung: Diese Sorte solltest du nicht anbauen: Vielblättrige Lupine: Wie die schöne Pflanze deinem Garten schadet
2) Nelkenwurz: Staude mit Heilwirkung
Anders als die Lupine ist der Nelkenwurz eine niedrigwachsende Staude, deren Stiele nur etwa 40 Zentimeter hoch werden. Auch er gehört aber zu den besonders schnellwachsenden Blühpflanzen und bildet schon im ersten Frühling nach dem Anpflanzen seine Blüten aus. Je nach Sorte blüht der Nelkenwurz in kräftigen Rot-, Gelb-, Weiss- oder Rosatönen. Am schönsten wirkt er im Beet, wenn du ihn in grösseren Gruppen anpflanzt.
Der Nelkenwurz wird übrigens nicht nur als Zierpflanze geschätzt, sondern hat auch einen Platz in der traditionellen Naturheilkunde. Unter anderem kommt Nelkenwurz-Tee gegen Beschwerden wie Verdauungsprobleme, Durchfall und Übelkeit zum Einsatz.
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: durchlässig, nährstoffreich, weder zu trocken noch zu nass
- Pflanzzeitpunkt: im Spätsommer oder Frühherbst (manche Sorten auch im Frühjahr)
- Blütezeit: zwischen April und August
- Pflege: regelmässig giessen, im Frühjahr und Sommer düngen
- Überwintern: Nelkenwurz ist winterhart und braucht keinen Schutz
Wichtig: Die meisten Nelkenwurz-Arten haben ungefüllte Blüten und bieten Bienen und anderen Insekten wertvolle Nahrung. Es gibt allerdings auch Züchtungen mit gefüllten oder halbgefüllten Blüten. Bei gefüllten Blüten können die Insekten nicht an den Pollen im Blüteninneren gelangen. Frage im Gartenfachhandel am besten nach einer Sorte mit ungefüllten Blüten.
3) Maiglöckchen: Hübsche Bodendecker
Das Maiglöckchen ist ein Bodendecker, der sich nach dem Anpflanzen schnell und dicht ausbreitet. Das kannst du dir zunutze machen, wenn du eine unbepflanzte Fläche in kurzer Zeit begrünen möchtest. Allerdings solltest du die Ausbreitung der Staude im Blick behalten – und gegebenenfalls eindämmen, falls sie über den Bereich hinauswächst, den du ihr zugedacht hast.

Maiglöckchen verströmen in der Blütezeit einen intensiven, angenehmen Duft. Obwohl sie keinen Nektar bilden, sind Maiglöckchen bienenfreundlich. Wildbienen, Hummeln und andere Insekten können das Gewebe am Fruchtknoten anbohren und den Saft heraussaugen.
- Standort: halbschattig, bis schattig, am besten unter Bäumen
- Boden: feucht und humusreich, durchlässig
- Pflanzzeitpunkt: im Herbst (September bis Oktober) oder im Frühjahr (März bis April)
- Blütezeit: Ende April bis Juni
- Pflege: regelmässig giessen, sonst pflegeleicht
- Überwintern: Maiglöckchen sind frosthart und überstehen den Winter gut
Achtung: Wenn du im eigenen Garten Bärlauch pflanzt, solltest du die Maiglöckchen in gebührendem Abstand zu ihm ansiedeln. Die Blätter der beiden Pflanzen sehen sich nämlich sehr ähnlich, das Maiglöckchen ist aber stark giftig. Wie du auf einem Waldspaziergang Bärlauch erkennst und nicht mit giftigen Maiglöckchen verwechselst, erklären wir dir in einem anderen Ratgeber © UTOPIA