Blähton besteht aus Ton und wird vor allem bei Hobbygärtner:innen als Substrat beliebt. In diesem Artikel liest du, wie du Blähton sinnvoll einsetzen kannst.
Blähton besteht aus "aufgeblähtem" Ton (Granulat) und dient der Herstellung von Leichtbeton. Gartenfreunde verwenden ihn aber vor allem als Substrat für Blumen und Bäume, um die Bodenqualität zu verbessern. Denn in dem Substrat gelingt es Pflanzen besser, Wurzeln zu schlagen: Sie finden zwischen den kleinen Tonkügelchen festeren Halt als in (reiner) Blumenerde. Daher verwenden viele Gärtner:innen ein Gemisch aus Blähton und Erde.

Wirkungsweise von Blähton
Gerade bei Sukkulenten ist Blähton als Substrat sehr beliebt, da er folgende Vorteile hat:
- Blähton schützt vor Staunässe am Topfboden: Der Blähton hält die Erde fest, sodass sie nicht auf den Boden sinken und dort schimmeln kann.
- Blähton speichert selbst keinerlei Nährstoffe, weshalb alle dazugegebenen Nährstoffe direkt in die Wurzeln der Pflanzen übergehen, statt vom Substrat aufgenommen zu werden. Daher kannst du den Nährstoffgehalt des Bodens leicht über die Zugabe von Wasser steuern. In das Wasser gibst du einfach die notwendigen Nährstoffe, was dir das Gärtnern ungemein erleichtert.
- Der Blähton gibt kontinuierlich Feuchtigkeit ab, da er selbst kein Wasser über längere Zeit speichern kann. So bekommt die Pflanze auch in Räumen mit trockener Luft gleichmässig Feuchtigkeit.
- Ausserdem sorgt Blähton dafür, dass überschüssiges Wasser abfliesst. Es wird dann an die Luft abgegeben, was für eine bessere Luftfeuchtigkeit im Raum sorgen kann.
Blähton im Garten richtig einsetzen
Richtig angewendet kann Blähton dir das Gärtnern deutlich erleichtern:
- Besonders in Töpfen, Kübeln und Blumenkästen kannst du Blähton als Drainage verwenden. Nimm dazu einfach mittelgrosse Blähtonkügelchen und fülle sie unten in den Behälter. Fülle anschliessend den Behälter mit Blumenerde auf. Der Blähton hilft, Staunässe in den Behältern zu verhindern.
- Auch auf der Oberfläche von Topf- und Kübelpflanzen kannst du eine Schicht Blähton als Mulch verteilen, um die Ausbreitung von Unkraut zu vermeiden.
- Auch im "normalen" Gartenboden kannst du Blähton unter die Erde mischen. Etwa fünf bis zehn Prozent des Volumens sollten aus Blähtonkügelchen bestehen. Besonders bei Lehmböden ist das empfehlenswert, da er vergleichsweise fest ist und durch den Blähton aufgelockert wird.
- Für Hydrokulturen und Bäume ist Blähton ebenfalls beliebt. Insbesondere Palmen (zum Beispiel die Yucca-Palme) und Sukkulenten bilden lange Wasserwurzeln aus, die gut zwischen den Tonkügelchen Halt finden. Das erleichtert die Nährstoffaufnahme über den Ton. Zudem kann der Ton nicht schimmeln und das Risiko für Schädlinge ist geringer. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass er strukturstabil ist und nicht durch Mikroorganismen oder andere natürliche Prozesse zersetzt wird. So musst du das Substrat praktisch nie austauschen.
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Blähton: Wie nachhaltig ist die Herstellung?
Was die Nachhaltigkeit von Blähton betrifft, gibt es mehrere Aspekte zu beachten:
- Blähton ist sehr langlebig, verrottet nicht und behält seine Struktur. Er lässt sich daher problemlos jahrelang wiederverwenden.
- Bei der Herstellung werden zwar keine Chemikalien zugesetzt, aber sie geht mit einem hohen Energieaufwand einher: Blähton entsteht, indem kalkarmer, aber eisenhaltiger Ton bei Temperaturen um 1.200 Grad Celsius rotiert. Dabei formen die Maschinen die winzigen Tonteilchen zu kleinen Kugeln.
Besonders, wenn du grössere Mengen Blähton im Garten benötigst, möchtest du vielleicht nachhaltige Alternativen verwenden, die weniger Energie bei der Herstellung verbrauchen. Je nach Verwendungszweck gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Tonscherben: Statt Blähton kannst du auch Tonscherben für die Drainage verwenden. So kannst du beispielsweise zerbrochenen Töpfen noch einen Zweck geben. Decke die Scherben mit einem Drainagevlies ab, um Verletzungen zu vermeiden. Ausserdem kannst du noch eine Schicht Kieselsteine auf die Scherben geben, um die Drainageschicht zu verbessern.
- Bims: Das Granulat wird in Deutschland aus Vulkangestein gewonnen und muss nicht energieintensiv verarbeitet werden. Es ist genau wie Blähton vielseitig einsetzbar und gut für die Drainage und Auflockerung der Erde geeignet. Zudem kann Bimsstein Wasser besser speichern und bei Bedarf an die Pflanzen abgeben.
- Weitere Alternativen zum Auflockern der Erde sind Sand, Kompost oder Bodenaktivator.
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Überarbeitet von Laura Hintereder © UTOPIA