Eberraute hat in der europäischen Naturheilkunde eine lange Tradition. Erfahre hier, wie du die Heilpflanze als Tee zubereitest und dich damit vor Erkältungen schützen kannst.

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Aus den Blättern der Eberraute kannst du einen Tee zubereiten, der auf natürliche Weise deine Abwehrkräfte stärkt. Ausserdem wird die oft als Cola-Kraut bezeichnete Pflanze im Volksmund auch als Hausmittel gegen Regelschmerzen und Verdauungsbeschwerden bezeichnet. Nicht alle dieser vermeintlichen Wirkungen sind aber auch wirklich belegt.

In diesem Artikel erfährst du, welche gesundheitlichen Vorzüge der Eberraute tatsächlich bewiesen sind und wie du sie für dich nutzen kannst.

Eberraute in der Antike und dem Mittelalter

Die Eberraute (Artemisia abrotanum) gehört zur Familie der Korbblütler und ist ursprünglich im Mittelmeerraum heimisch. Zur Gattung Eberraute gehören unter anderem die Arten Cola- und Zitronenkraut. Die Pflanze ist für einen herb-bitteren Geschmack und starke Aromen bekannt. Mit etwas Fantasie erinnert sie in Geruch und Geschmack tatsächlich leicht an Cola, so heisst es im Pflanzenmagazin NaturaDB.

Schon die Griechen kannten und schätzten die Heilpflanze, die aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle einen starken und angenehmen Geruch verströmt. Im Mittelalter wurde der Strauch so beliebt, dass er auch in Mitteleuropa vornehmlich in Klöstern als Heil- und Gewürzkraut angebaut wurde.

Im Mittelalter schrieb man der Eberraute eine aphrodisierende und belebende Wirkung zu, und setzte sie gegen eine Vielzahl von Krankheiten und zur Stärkung von Arbeitern und Bauern ein. Eberraute wird in den Werken von Hippokrates, Plinius und Hildegard von Bingen erwähnt.

Mit Eberrauten-Tee fit für den Winter

Eberrauten-Tee kann dir in der kalten Jahreszeit gegen Erkältungen helfen und dein Immunsystem stärken. Laut einem Artikel der Zeitschrift für Phytotherapie sind die genauen Auswirkungen der Eberraute auf den menschlichen Körper zwar noch nicht hinreichend erforscht. Es gibt jedoch Versuchsergebnisse, die einige positive Eigenschaften der Pflanze belegen.

Wie die Zeitschrift berichtet, wurde Eishockeyspielern in einer offenen Studie Eberraute als Tee verabreicht und die Wirkung auf das Immunsystem untersucht. Die Zahl der Abwehrzellen im Blut vergrösserte sich dabei signifikant, was auf eine Stärkung des Immunsystems durch die Eberraute schliessen lässt. Aus einer Doktorarbeit der Universität Köln geht ebenfalls hervor, dass Eberraute antioxidativ und positiv auf das Immunsystem wirkt.

Ausserdem lassen Untersuchungen Rückschlüsse auf weitere gesundheitliche Vorteile der Eberraute zu. Demnach kann die Pflanze:

  • antibakteriell wirken
  • Symptome allergischer Reaktionen mindern
  • Insekten abwehren
  • potenziell gegen Parasiten wirken (bisher nur bei Tieren erforscht)
  • gegen Malaria helfen
  • unter Laborbedingungen das Wachstum bestimmter Krebszellen eindämmen

In der Volksheilkunde ist Eberraute zudem als Heilmittel bei Schlafstörungen oder Menstruationsbeschwerden bekannt. Da Eberraute ätherische Öle und Bitterstoffe enthält, soll das Heilkraut zudem krampflösend und beruhigend bei Verdauungsbeschwerden wirken. Wissenschaftlich belegt ist jedoch keiner dieser Effekte. Zur Eberraute bedarf es noch einiges an Forschung, um alle ihre tatsächlichen Wirkungen aufzudecken, so lautet das Fazit der Zeitschrift für Phytotherapie.

Eberrauten-Tee als Kur

Da die Eberraute als Heilkraut heutzutage etwas in Vergessenheit geraten ist, findest du sie nur in manchen Apotheken und Drogeriemärkten oder online. Allerdings kannst du das Cola-Kraut auch selbst anbauen und neben der medizinischen Wirkung auch als Gewürz in der Küche verwenden.

Eine der erwiesenen Eigenschaften der Eberraute ist, dass sie das Immunsystem stärken kann. Eberraute ist daher ein natürlicher Schutz vor Infekten und Erkältungen in der kalten Jahreszeit. Du kannst auf den Tee entweder bei den ersten Krankheitsanzeichen zurückgreifen oder ihn vorsorgend als Kur zu dir nehmen.

Um den Kräutertee zuzubereiten, übergiesst du einen Teelöffel der getrockneten Triebe und Blattspitzen mit heissem, aber nicht mehr kochendem Wasser. Die Ziehzeit liegt zwischen drei bis fünf Minuten. Wenn du den Tee mit frischer Eberraute aufgiesst, lass ihn fünf bis zehn Minuten ziehen. Um deine Abwehrkräfte nachhaltig zu stärken, solltest du den Tee mindestens acht Wochen lang zwei bis dreimal täglich trinken.

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Laut der Zeitschrift für Phytotherapie ist jedoch vor allem bei der Dosierung des Tees Vorsicht geboten: Denn Eberraute enthält Thujon, einen Stoff, der bei erhöhter Aufnahme gesundheitsschädlich sein kann. Die tägliche akzeptable Thujonmenge sollte daher drei bis sieben Milligramm pro Tag nicht überschreiten. Für deinen Tee-Konsum heisst das, dass du am besten Eberrauten-Sorten ohne Thujon verwenden solltest, weil sich die Aufnahmemenge sonst schwer kontrollieren lässt.

Überarbeitet von Jennifer Watzek

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