Ein Küchengarten ermöglicht es dir, auch auf wenig Raum Gemüse, Obst und Kräuter anzubauen und diese beim Kochen zu verwenden. Wie du Nutzpflanzen optisch ansprechend anordnen und miteinander kombinieren kannst, erfährst du hier.
Ein Küchengarten vereint die Nützlichkeit eines Gemüsegartens mit der Ästhetik eines Ziergartens. In einem Küchengarten baust du nämlich möglichst platzsparend Gemüse- und Obstpflanzen an, die auch optisch Eindruck machen. Grundvoraussetzung dafür ist ein kleines Stück Garten.
Küchengarten: Das steckt dahinter
Das Wort "Küchengarten" bezeichnete im 17. Jahrhundert den Obst- und Gemüsegarten eines Hofes. Damals waren die Gärten im Allgemeinen grösser, denn die Ernte musste ausreichen, um alle Bewohner:innen mit ausreichend Nahrung zu versorgen.
Heute erlebt der Obst- und Gemüsegarten ein Comeback. Allerdings reicht für heutige Küchengärten schon ein kleines Beet aus, denn komplett selbst versorgen müssen wir uns nicht mehr. Die meisten Menschen haben dazu auch überhaupt nicht mehr die Möglichkeit.
Wie unterscheidet sich ein Küchengarten von einem Gemüsebeet?
Was ein einfaches Gemüsebeet von einem Küchengarten unterscheidet, ist vor allem die ansprechende Optik des Küchengartens. In einem Küchengarten sollen die verwendeten Nutzpflanzen nicht einfach nur Früchte tragen, sondern auch dekorativ sein.
Um für mehr Ästhetik im Küchengarten zu sorgen, kannst du zum Beispiel folgende Hinweise umsetzen:
- Wähle Nutzpflanzen mit verschiedenfarbigen Blüten: Es gibt viele Kräuter und Gemüsepflanzen mit ansprechenden Blüten und Blättern. Besonders farbenprächtige Blüten tragen zum Beispiel die Feuerbohne, Zwiebeln, Kürbis, Zitronenmelisse oder Rosmarin. Setzt du auf bienenfreundliche Kräuter, haben auch Insekten etwas von der bunten Pracht.
- Auch die Früchte der Pflanzen können den Garten verschönern. So sorgen knallrote Tomaten, pinke Himbeeren und verschiedenfarbige Salatblätter für schöne Farbakzente, die du gezielt in deinem Küchengarten setzen kannst.
- Um für bessere Übersicht und Ordnung zu sorgen, kannst du auch kleine Gemüsebeete in mehrere Reihen unterteilen und verschiedene Pflanzen so voneinander abgrenzen. Um Grenzen abzustecken, eignen sich zum Beispiel geflochtene Weidenzäunchen.
- Auch dekorative Gartenfiguren kannst du zwischen die einzelnen Reihen und Pflanzen stellen.
- Achte zudem darauf, die Pflanzen je nach Grösse zu variieren und anzuordnen. So kannst du aus der Gruppe der Nutzpflanzen zwischen rankenden Kletterpflanzen, Bodendeckern oder kleinen Büschen wählen.
Ein so angelegter Küchengarten erinnert dann an die Ästhetik des Cottagecore-Trends.
Küchengarten: Das sind die Vorteile
Legst du deinen eigenen Küchengarten an, kannst du zwei grosse Vorteile eines Gartens kombinieren: Du kannst dich einerseits an den Blüten und Farben erfreuen und andererseits selbst angebautes Obst und Gemüse ernten. Dabei lernst du, auch auf einer kleinen Fläche effizient Nutzpflanzen anzubauen. Auch wenn dich der Küchengarten nicht komplett selbst versorgt, kannst du immerhin teilweise von selbst geerntetem Obst und Gemüse profitieren.

Das ist auch aus ökologischer Perspektive sinnvoll:
- Schliesslich kannst du so regionale Lebensmittel ernten, die ganz ohne Pestizide gewachsen sind. Um das zu gewährleisten, solltest du nur organischen Dünger in Massen verwenden.
- Mischkulturen sind weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Zudem gibt es einige Nutzpflanzen, die speziell bestimmte Schädlinge vertreiben. So hilft Salbei zum Beispiel gegen Schnecken, Bohnenkraut vertreibt Blattläuse und Minze hält Ameisen fern.
- Ein weiterer Vorteil von selbst angebautem Gemüse ist, dass du dich für Bio-Saatgut entscheiden kannst. Es ist frei von Gentechnik und du unterstützt damit den Erhalt der Sortenvielfalt, denn Bio-Samen gibt es auch von alten, inzwischen fast verdrängten Gemüse- und Obstsorten.
- Nicht zuletzt kannst du im Küchengarten auf kleiner Fläche von den Vorteilen für das Wohlbefinden profitieren, die dir auch ein grosser Garten bietet. So kannst du beim Graben, Umtopfen, Giessen und Ernten entschleunigen und dich in Achtsamkeit üben. Gärtnern macht glücklich.
So legst du einen Küchengarten an
Wenn du auf den Geschmack gekommen bist und jetzt deinen eigenen Küchengarten anlegen möchtest, können dir folgende Hinweise weiterhelfen:
- Bevor du Jungpflanzen und Saatgut kaufst, solltest du deinen kleinen Küchengarten gut planen. Welche Nutzpflanzen möchtest du unbedingt selbst anbauen? Welche Pflanzen vertragen sich gut, welche gar nicht? Welche Pflanzen schützen sich gegenseitig vor Schädlingen?
- Informiere dich zudem über die unterschiedlichen Erntezeitpunkte. Eventuell kannst du deinen Küchengarten dann so planen, dass du fast das ganze Jahr über frische Kräuter, Gemüse und Obst ernten kannst.
- In der Planungsphase kann dir auch eine kleine Skizze dabei helfen, die Pflanzen später möglichst effizient im Beet anzuordnen.
- Grundsätzlich kannst du in einem Küchengarten alle Nutzpflanzen anbauen, die gut im Beet gedeihen. Empfehlenswert sind zum Beispiel Tomaten, Karotten, Zwiebeln, Radieschen, Basilikum, Petersilie, Zucchini, Salat, Kohlrabi, Brombeeren oder Erdbeeren.
- Beachte aber, dass sie nicht alle Pflanzen "vertragen": Neben Tomaten solltest du zum Beispiel keinen Dill und keine Stangenbohnen anpflanzen.
Überarbeitet von Lea Hermann © UTOPIA