Vermieter von Ferienhäusern haben einiges auszuhalten – von absurder Kritik bis zu echtem Chaos. Eine neue Umfrage zeigt, welche Herausforderungen für Gastgeber am schwersten wiegen und was Urlauber vermeiden müssen, um nicht als "Problem-Gäste" in Erinnerung zu bleiben.
Ferienhäuser stehen für Erholung, Unabhängigkeit und eine Auszeit vom Alltag. Doch was als gemütlicher Urlaub für Gäste beginnt, kann für Gastgeberinnen und Gastgeber schnell zur Belastungsprobe werden – und birgt mitunter auch Stress, Frust und Probleme.
Eine aktuelle Umfrage des Ferienhaus-Portals "Holidu" gibt einen Einblick in die grössten Herausforderungen, mit denen Vermieterinnen und Vermieter in Deutschland konfrontiert sind. Die Ergebnisse zeigen, wie Gäste für besonders viel Frust sorgen.
Über die Umfrage
- "Holidu" befragte 1.062 Vermieter von Ferienunterkünften in Deutschland.
- Über die Hälfte (52 Prozent) stuft ihre Unterkunft in der Mittelklasse mit funktionaler und komfortabler Ausstattung ein. In das gehobene Segment ordnen 38 Prozent ihr Domizil ein. Acht Prozent sehen ihre Unterkunft als Budget- und zwei Prozent als Luxusunterkunft.
- 99 Prozent der Teilnehmenden sind private Eigentümer, ein Prozent Immobilienverwalter oder Agenturen für Ferienvermietung.
Sonderwünsche im Ferienhaus? Sind okay!
Eine Abholung mit dem Boot vom Festland, ein extra präpariertes, romantisches Frühstück oder die Fahrt an den Bahnhof bei der Abreise: Sonderwünsche stellen für vergleichsweise wenige Gastgeber ein Problem dar. Nur sieben Prozent der Befragten sehen hierin eine Herausforderung.
Viele sind hingegen bereit, über den üblichen Service hinauszugehen: Ein Urlauber hatte etwa Lust, in die Oper gehen, wollte das Erlebnis aber nicht allein geniessen – also begleitete ihn sein Gastgeber.
Unrealistische Erwartungen statt echter Mängel
Mit 16 Prozent empfinden mehr Vermieter zu hohe Erwartungen der Gäste als besonders belastend – besonders dann, wenn die Urlauber scheinbar den Bezug zur Realität verlieren.
So verbrachte etwa ein Reisender seinen Urlaub in einem Ferienhaus inmitten der Natur – und beschwerte sich bei seinem Gastgeber über Mücken, während die Fenster des Hauses offen standen.
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Kommunikationsprobleme und unangekündigte Anreisen
Besonders ärgerlich empfinden Vermieter eine unzureichende Kommunikation seitens der Gäste vor und während ihres Aufenthalts: 32 Prozent berichten von mangelnder Erreichbarkeit und fehlender Gesprächsbereitschaft. 18 Prozent ärgern sich über verspätete Anreisen ohne vorherige Information.
Ein kurioses Beispiel: Eine chinesische Familie erschien einfach vor der Tür des Ferienhauses – obwohl ihre Buchung nie abgeschlossen worden war. Ein Missverständnis mit glücklichem Ausgang, aber wohl nicht ohne graue Haare für den Gastgeber.
Unachtsamkeit als Hauptproblem
Die mit Abstand häufigste Beschwerde betrifft unachtsame Gäste: 55 Prozent der befragten Vermieter gaben an, dass ein sorgloser Umgang mit Inventar, hinterlassene Schäden oder ein hoher Reinigungsaufwand für sie das grösste Ärgernis darstellen.
Die Erfahrungsberichte reichen von hartnäckigen Flecken auf dem Sofa bis hin zu massiven Zerstörungen: Ein junges Paar habe sich während des Urlaubs etwa derartig gestritten, dass das Ferienhaus am Ende verwüstet war – der Schaden betrug rund 25.000 Euro.
Verwendete Quellen
- holidu.de: So blicken Gastgeber auf das Reisejahr 2025