Ein wichtiger Grund dafür, dass demokratische Länder im Vergleich zu nicht-demokratischen Staaten als umweltfreundlicher gelten, ist einer Studie nach die Verlagerung der Umweltverschmutzung ins Ausland.

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Demokratien sind nicht dringend umweltfreundlicher als andere Länder. Das "Pollution Offshoring" - das Auslagern umweltschädlicher Produktion in andere Teile der Welt - spielt laut einer neuen Studie eine zentrale Rolle bei den besseren Umweltbilanzen dieser Länder.

"Das Problem war zwar in groben Zügen bekannt, aber über systematische Muster dahinter wussten wir wenig", sagte der an der Studie beteiligte Thomas Bernauer von der ETH Zürich zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Umweltbelastung an anderer Stelle

Wohlhabende Demokratien neigen laut der am Mittwoch in der Fachzeitschrift "PLOS Climate" publizierten Studie deutlich stärker dazu, umweltbelastende Produktionsprozesse ins Ausland zu verlagern als autoritär regierte Staaten. Dadurch sinken zwar die Emissionen im eigenen Land, gleichzeitig steigt aber die Umweltbelastung in anderen Ländern. Vor allem in Ländern mit weniger strengen Umweltstandards.

Das betrifft auch die Schweiz. "Wenn wir die gesamten Umweltfolgen vom Konsum von Menschen in der Schweiz anschauen, dann liegen sie zu zwei Dritteln im Ausland", erklärte Bernauer. (SDA/bearbeitet von ng)