Sie gaben sich als Verletzte aus und kassierten Taggelder in sechsstelliger Höhe: In St. Gallen steht eine Gruppe von 15 Personen wegen gewerbsmässigen Betrugs vor Gericht. Der mutmassliche Drahtzieher soll gezielt Freunde und Bekannte rekrutiert haben.

Im Kanton St. Gallen wird 15 Personen gewerbsmässiger Betrug und Geldwäscherei vorgeworfen. Sie sollen Arbeitsunfälle vorgetäuscht und von Unfallversicherungen Taggelder in der Höhe von 575'000 Franken erschlichen haben.

Gegen einen 51-jährigen Haupttäter sowie gegen 14 Beteiligte sei beim Kreisgericht Rheintal Anklage erhoben worden, teilte die St. Galler Staatsanwaltschaft am Montag mit. Sie sollen gemeinsam Versicherungen betrogen haben.

Empfehlungen der Redaktion

Ein im Rheintal wohnender 51-jähriger Portugiese sei der Drahtzieher gewesen. Er habe Personen aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis rekrutiert und ihnen Stellen bei Personalvermittlungsbüros beschafft.

Kurz nach Stellenantritt hätten die Kollegen des Portugiesen Arbeitsunfälle vorgetäuscht und danach Taggelder bei der jeweiligen Unfallversicherung beantragt, hiess es in der Mitteilung. Drei Versicherungen zahlten innerhalb von drei Jahren über 575'000 Franken aus. Der Grossteil sei in der Tasche des Portugiesen gelandet, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. (SDA/bearbeitet von amb)