Diphtherie hat sich im Jahr 2022 entlang von Migrationsrouten ausgebreitet. Auch in der Schweiz stiegen die Fallzahlen.

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Die Infektionswege des grössten Diphtherie-Ausbruchs seit 70 Jahren in Westeuropa führen entlang von Migrationsrouten. Das zeigt die Spurensuche in Gendaten, an der auch Schweizer Forschende beteiligt waren.

Im Sommer 2022 kam es in mehreren Ländern Europas zur grössten Häufung von Diphtherie-Fällen seit 70 Jahren. Auch in der Schweiz stiegen die Fallzahlen. Die Studie, die in der Nacht auf Donnerstag im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde, zeichnet nun erstmals die Übertragungswege dieses Ausbruchs auf, wie die an der Studie beteiligte Universität Zürich (UZH) mitteilte.

Daten von Diphtherie-Bakterien analysiert

Sie analysierten dafür die klinischen und genomischen Daten von Diphtherie-Bakterien in der Schweiz und neun weiteren europäischen Ländern. Diese Daten deuten auf eine Übertragungsquelle entlang etablierter Migrationsrouten nach Europa hin. Die meisten Patientinnen und Patienten folgten demnach einer Migrationsroute entlang der westlichen Balkanländer. (sda/bearbeitet von mbo)