Marc Rüdisüli will "das Zepter an eine neue Generation" übergeben. Der Präsident der Jungen Mitte tritt zurück.

Mehr Schweiz-Themen finden Sie hier

Der Präsident der Jungen Mitte hat seinen Rücktritt nach vier Jahren im Amt angekündigt. Auch drei weitere Mitglieder des nationalen Vorstands werden bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst nicht mehr kandidieren.

Das schrieb die Jungpartei in einer Mitteilung am Mittwoch. Neben Rüdisüli treten auch Vizepräsident Maxime Moix, der internationale Sekretär Michele Roncoroni sowie Vorstandsmitglied Isaure Juillard nicht mehr zur Wiederwahl an. Ihre Nachfolge werde bei den Gesamterneuerungswahlen an der Delegiertenversammlung am 13. September 2025 in Biel bestimmt.

Zuvor hatten CH-Media-Zeitungen über den Rücktritt berichtet. Im Interview mit CH Media sagte Rüdisüli: "Ich übte dieses Amt vier Jahre lang mit grosser Freude aus. Nun ist es Zeit, das Zepter an eine neue Generation zu übergeben."

Die Politik sei seine Leidenschaft, weshalb er im Präsidium der Mitte Schweiz und im Thurgauer Kantonsrat bleibe. Auch eine erneute Kandidatur für den Nationalrat schloss Rüdisüli nicht aus. Ein nationales Amt würde ihn reizen, doch seine Energie gelte nun dem Grossen Rat im Thurgau.

Rüdisüli betonte im Interview zwei zentrale Herausforderungen: Generationengerechtigkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien. So sprach sich der 27-Jährige im Interview für ein Handyverbot an Schulen nach dem Beispiel des Kantons Nidwalden aus. Dies sei für den Schutz der Lernumgebung und der sozialen Interaktion wichtig. Rüdisüli betonte jedoch, dass die Schule allein das Problem des ungesunden Handykonsums nicht lösen könne. Es sei wichtig, Medienbildung zu betreiben. Die Verantwortung liege hier vor allem bei den Eltern.

Rüdisüli: "Tiktok und Co. sind digitale Waffen"

Tiktok und Co. seien keine harmlosen Spielzeuge, sondern würden auch als "digitale Waffen eingesetzt", so Rüdisüli weiter. Er plädierte für eine nationale Strategie für den Umgang mit den Techkonzernen. Er schlug etwa kindergerechte Versionen der sozialen Medien ohne Algorithmen vor.

Die Zukunft bereite ihm auch hinsichtlich der AHV Sorgen. Mit der Finanzierung der 13. AHV-Rente und möglicherweise auch der Aufhebung des Ehepaar-Plafonds sowie der Pensionierung der Babyboomer-Generation komme sehr viel auf die jüngeren Generationen zu. "Ich bin enttäuscht vom Bundesrat, dass er die Finanzierung nicht kreativer angeht. Das ist ein Skandal", sagte Rüdisüli zu "CH Media". Denn bei allen drei Themen würden reflexartig die Mehrwertsteuer und Lohnabzüge erhöht, was die Jungen und den Mittelstand schmerze. (SDA/bearbeitet von tas)