Die Unsicherheit an den Aktienmärkten ist gross. In diesem Zusammenhang schliesst die Schweizerische Nationalbank keine Massnahme aus, wie Präsident Martin Schlegel erklärt.

Mehr Schweiz-Themen finden Sie hier

Für Martin Schlegel, den Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank, ist das derzeit prägende Element an den Aktienmärkten die Unsicherheit. Dabei gebe es zwei Unsicherheiten: "Erstens: Was passiert überhaupt und zweitens wie wirkt das?"

Es gebe kaum Modelle, die so hohe Zölle abbilden könnten, wie sie im Moment diskutiert würden, sagte Schlegel am Freitag anlässlich des Swiss Media Forum in Luzern, dem alljährlich stattfindenden Treffen der Schweizer Medienbranche.

In diesem Umfeld schliesst die Nationalbank grundsätzlich keine Massnahmen aus und damit auch nicht die Rückkehr zu Negativzinsen. "Wenn die Situation so ist, dass Negativzinsen notwendig sind, dann machen wir das", so Schlegel. Aber auch die Nationalbank möge das Instrument grundsätzlich nicht.

Schlegel reagiert auf US-Vorwürfe

"Wir sind keine Währungsmanipulatoren", sagte Schlegel auf den von amerikanischer Seite geäusserten Vorwurf. Die SNB müsse ihr Mandat erfüllen und alle Massnahmen würden diesem Ziel dienen.

Die SNB führe diesbezüglich regelmässig Gespräche mit den USA und versuche, die eigene Politik zu erklären. Auf Fachebene seien die Argumente der SNB sicher angekommen, sagte Schlegel. Wie es an der politischen Spitze aussehe, wisse er indes nicht.

Bezüglich der künftigen Wirtschaftsentwicklung zeigte sich Schlegel zurückhaltend: "Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum verlangsamt, rechnen aber für die Schweiz nicht mit einer Rezession."

Die spezifischen Gründe für den kürzlich getätigten Verkauf der von der SNB gehaltenen Aktien des US-Ölriesen Chevron wollte Schlegel nicht offen legen. Die SNB lege grundsätzlich passiv an, habe aber gewisse Ausschlusskriterien. Die Anpassung des Portfolios sei in diesem Kontext erfolgt, so Schlegel. (SDA/bearbeitet von tas)