Nach einem eher missglückten Ausflug in die Flumserberge sind die Festspiele nun wieder zurück auf dem St. Galler Klosterplatz. Für das 20-jährige Jubiläum der Openair-Veranstaltung wurde die Oper "Tosca" von Giacomo Puccini ausgewählt.

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In den letzten Wochen sind auf dem Klosterplatz, umsäumt von Regierungsgebäude und Kathedrale, eine grosse Tribüne und die Bühne für die Opernaufführung der St. Galler Festspiele aufgebaut worden. Auch verschiedene Proben für die Premiere von "Tosca" am 20. Juni fanden dort bereits statt.

Für Regisseur Marcos Darbyshire ist die populäre Oper mit der Geschichte um die Sängerin Floria Tosca, die ihren Geliebten aus den Fängern des brutalen Polizeichefs Scarpia retten will, "eine perfekte Mischung zwischen einem politischen Thriller, einem italienischen Melodrama und einer griechischen Tragödie", wie es in der Ankündigung vor der Premiere heisst.

Bei den oft spektakulären Freiluftaufführungen auf dem Klosterplatz ist - wie nun auch für "Tosca" - jeweils nur das Ensemble mit den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne präsent. Die Musik wird vom Orchester live im Theater gespielt und über eine Glasfaserleitung auf die Tonanlage übertragen.

Geschenk zum Jubiläum

In der nun 20-jährigen Geschichte der St. Galler Festspiele sind immer wieder fast vergessene oder selten gespielte Opern aufgeführt worden. 2023 war es etwa "Andrea Chénier" von Umberto Giordano und im letzten Jahr "The Fairy Queen" von Henry Purcell.

Bei der Wahl von "Tosca" handle es sich aber nicht um einen Strategiewechsel, wird auf Anfrage von Keystone-SDA versichert. "Vielmehr wollten wir uns und dem Publikum zum Jubiläum mit einem wirklich grossen Namen selber ein Geschenk machen."

Für die nächsten Jahren scheint nun nach einigem Hin und Her die Zukunft der Festspiele geklärt zu sein. Nach einem Entscheid der St. Galler Regierung, dass der Klosterplatz nur noch alle zwei Jahre zur Verfügung steht, wurden zuerst alternierend Vorstellungen in den Flumserbergen geplant.

Schauspiel in Openair-Arena

Doch der erste Versuch mit der Aufführung von "The Fairy Queen" auf 1400 Metern Höhe auf der Tannenbodenalp endete mit einer Enttäuschung. Es gab viel Wetterpech und ein insgesamt zu geringes Publikumsinteresse. Als Konsequenz daraus wird künftig auf Ausflüge verzichtet. Steht der Klosterplatz nicht zur Verfügung, finden die Aufführungen im Theater statt.

Die Festspiele beziehen jeweils auch andere Sparten ein: Das Schauspiel "Kalter weisser Mann", eine Komödie rund um das Thema Genderstern, wird seit dem 12. Juni in der Openair-Arena beim Theatergebäude aufgeführt.  © Keystone-SDA