Nachlässigkeit führte zu der unkontrollierten Wagonfahrt am Berninapass. Das hat eine Untersuchung ergeben.
Lascher Umgang mit internen Sicherheitsvorgaben hat 2024 zur unkontrollierten Schussfahrt eines Güterwagons auf der Bernina-Strecke der Rhätischen Bahn geführt. Zu diesem Schluss kommt die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust im Untersuchungsbericht.
Der kurzzeitig abgestellte Güterwagon der Rhätischen Bahn war in der Nacht auf den 22. Juni 2024 bei Bernina Lagalb wieder in Bewegung geraten, wie dem Schlussbericht der Sust zu entnehmen ist.
Schussfahrt endete erst nach zwei Kilometern
Der mit einer schweren Baumaschine beladene Flachwagen rollte unkontrolliert die Bergstrecke Richtung Pontresina hinab, passierte eine Haltestelle und bei offenen Schranken einen Bahnübergang. Er wurde erst nach zwei Kilometern Schussfahrt mit einer bewusst herbeigeführten Entgleisung gestoppt.
Laut Sust führte eine ungenügende Sicherung des Wagens zum Vorfall. Der Rangierleiter hatte den abgekoppelten Wagen nur mit einer Vakumbremse gesichert, nicht aber mit der zusätzlichen mechanischen Handbremse. Zudem hatte zuvor ein Lokomotivführer die Vakumbremsen ungenügend kontrolliert. (sda/bearbeitet von mbo)