Im Winter kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Der Grund: Blitzeis. Wie das gefährliche Phänomen entsteht und wie Sie sich im Notfall richtig verhalten, erfahren Sie hier.

Mehr Autothemen finden Sie hier

Wie entsteht Blitzeis?

Blitzeis entsteht, wenn leichter Regen oder Nebel auf die eiskalte Fahrbahn trifft. Die Feuchtigkeit gefriert dann sofort und bildet eine harte, zusammenhängende Eisschicht.

Besonders häufig tritt Blitzeis an schattigen Orten, wie etwa Wäldern oder Brücken auf, wie der ADAC mitteilt. Wer zudem viel in den Morgen- und Abendstunden unterwegs ist, sollte zusätzliche Vorsicht walten lassen: In diesen Zeiträumen ist die Gefahr für Blitzeis am höchsten.

Nässe und Kälte Infografik
© dpa infografik

Wie verhalte ich mich bei Blitzeis richtig?

Der ADAC rät Autofahrern dazu, sich vor Fahrtantritt über die zu erwartende Witterung zu informieren. Kritisch seien Tage mit schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Problem: Selbst Winterreifen, ABS oder ESP helfen bei Eis oft gar nicht mehr – kommt der Wagen ins Rutschen, ist man der Situation hilflos ausgeliefert.

Wer bei Blitzeis-Witterung unbedingt mit dem Auto unterwegs sein muss, sollte laut ADAC diese Punkte beachten:

  • Defensive Fahrweise: Das bedeutet zum einen "Fuss vom Gas", also eine der Wettersituation angepasste Geschwindigkeit, zum anderen sollte der Sicherheitsabstand zum Vordermann deutlich vergrössert werden.
  • Lenken Sie gefühlvoll und bremsen Sie sanft.
  • Wenn Sie unterwegs von Eisregen überrascht werden, kann es sinnvoll sein, eine Pause einzulegen und auf den Streudienst zu warten.

Wer ist im Falle eines Unfalls verantwortlich?

Obwohl Blitzeis plötzlich auftritt, gelten die gleichen Regeln wie für gewöhnliches Glatteis. Die Deutsche Anwaltsauskunft (DAV) betont, dass Blitzeis keine höhere Gewalt ist, bei der die Haftung bei einem Unfall entfällt. Das bedeutet konkret: Autofahrer müssen also auch bei Blitzeis ihre Fahrweise so anpassen, dass sie theoretisch jederzeit in der Lage sind, rechtzeitig anzuhalten oder auszuweichen, wie es das Sichtfahrgebot laut § 3 Abs. 1 der Strassenverkehrsordnung vorschreibt.

Kommt es zu einem Unfall, ist eine Mitschuld daher sehr wahrscheinlich. Dem zugrunde liegt laut DAV der sogenannte Anscheinsbeweis, wonach eine vermutlich unangepasste Geschwindigkeit oder Unachtsamkeit des Fahrers als Ursachen für den Kontrollverlust über das eigene Fahrzeug angenommen werden.

Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Unfall hatte?

Kommt es zu einem Unfall, sollten Sie zunächst die Unfallstelle sichern, wie der ADAC rät. Betätigen Sie dazu den Warnblinker und stellen Sie das Warndreieck auf. Dieses sollte etwa 50 bis 100 Meter von der Unfallstelle entfernt stehen. Ziehen Sie zur besseren Sichtbarkeit Ihre Warnweste an.

Falls jemand bei dem Unfall verletzt worden ist, leisten Sie Erste Hilfe. Sind Sie selbst am Unfall beteiligt, sammeln Sie Beweise und notieren sich die Personalien des Unfallgegners. Einen ausführlichen Guide zum Verhalten nach dem Unfall finden Sie hier.

Hinweis: Dieser Artikel und das Video stammen aus unserem Archiv.
Winter-Notfall-Kit für's Auto

Winter-Notfall-Kit für's Auto

Wer im Winter mit dem Auto unterwegs ist, sollte für alles gerüstet sein. Mit diesen Gegenständen kommen Sie sicher durch den Winter.
JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © imago/André März