Berlin - Mysteriöse Bestellbestätigungen, seltsame Abbuchungen oder Mahnungen, die man so gar nicht zuordnen kann. Was zunächst wie ein Versehen erscheint, ist oftmals ein Identitätsdiebstahl. Dieser Begriff klingt zwar irgendwie theoretisch und abstrakt.

Es geht aber tatsächlich um handfeste Kriminalität, bei der die Täter persönliche Daten wie Namen, Geburtsdatum oder Kontonummer missbrauchen, um auf fremde Rechnung einzukaufen, Verträge abzuschliessen oder sogar Straftaten zu begehen, erklärt die Stiftung Warentest.

Die Expertinnen und Experten haben diese Tipps für alle, die unerwartet in so eine Situation geraten - und für alle, die verhindern wollen, dass Kriminelle unter falscher Flagge - nämlich der eigenen - segeln:

Schnell handeln

Wer feststellt, dass die eigenen Daten missbraucht werden, muss unverzüglich aktiv werden. Das heisst: Anzeige bei der Polizei erstatten (auch über Onlinewachen möglich) und betroffene Unternehmen, Banken oder Behörden informieren, damit Zugänge gesperrt oder Verträge gestoppt werden können.

Umsichtiger Mail-Umgang

Keine Anhänge oder Links in Nachrichten von unbekannten Absendern öffnen. E-Mails im Namen von Behörden oder bekannten Firmen genau prüfen, etwa die Absenderadresse. Niemals Passwörter oder TANs preisgeben, auch wenn dies in Nachrichten gefordert wird.

Updates sofort mitnehmen

Aktualisierungen für Betriebssysteme, Programme und Apps immer schnellstmöglich installieren und automatische Updates aktivieren, wo immer dies möglich ist.

Ein sicheres Passwort je Dienst

Für jeden Onlinedienst ein eigenes Passwort nutzen. Dessen Sicherheit durch Länge, Mischung aus Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen gewährleisten. Passwortmanager nutzen, um den Überblick zu behalten.

Datensparsamkeit

Persönliche Informationen nur dann angeben, wenn es unbedingt notwendig ist. In sozialen Netzwerken am besten Profile so einstellen, dass nur bekannte Personen Ihre Inhalte sehen. Freundschaftsanfragen von Unbekannten am besten grundsätzlich ablehnen.

Online-Monitoring

E-Mail-Benachrichtigungen für neue Seiten, auf denen der eigene Name auftaucht (Google-Alert), einrichten. Mit einer umgekehrten Bildersuche - etwa von Google - prüfen, ob das eigene Konterfei vielleicht irgendwo unerlaubt verwendet wird.

Empfehlungen der Redaktion

Selbstauskunft

Mindestens einmal im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft bei der Schufa oder anderen Auskunfteien anfordern, um frühzeitig verdächtige Einträge oder falsche Kreditaktivitäten zu erkennen. Opfer von Identitätsdiebstahl können sich bei der Schufa in eine Schutzdatenbank eintragen lassen. Unternehmen, die dann die Kreditwürdigkeit abfragen, erhalten den Hinweis, dass ein Missbrauch vorliegt.  © Deutsche Presse-Agentur