Nach einem Corona-Ausbruch in mehreren Wohnblöcken in Berlin-Neukölln steigen die Infektionszahlen weiter an. Um den Ausbruch einzudämmen, hat der Bezirk die Bewohner von insgesamt 370 Wohnungen unter Quarantäne gestellt.

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Die Zahl der Corona-Infizierten in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Inzwischen seien mit Stand Dienstagabend 70 Fälle bekannt, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) am Mittwoch bei radioeins.

Scharfe Kritik von Bezirksbürgermeister Hikel

Diese seien auf die Haushalte verteilt und nicht unbedingt konzentriert an einer Stelle. Die Verläufe seien zwar relativ mild. Das heisse aber nicht, dass die Situation einfach sei. Am Dienstagvormittag sprach der Bezirk von 57 Infektionen.

Hikel sprach von einer in der Allgemeinbevölkerung nachlassenden Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Regeln: Es mache sich zunehmend die Einstellung breit, Corona sei vorbei oder doch gar nicht so schlimm, also könnten das Maskentragen oder die Mindestabstände vernachlässigt werden.

Corona-Ausbruch in Neukölln: 370 Haushalte unter Quarantäne

"Insofern ist es natürlich in der jetzigen Situation noch mal schwieriger, Menschen zu verdeutlichen, dass Corona eben nicht vorbei ist und dass auch das Einhalten von einer Quarantäne bedeutet, andere Menschen zu schützen", sagte Hikel.

Im Bezirk stehen knapp 370 Haushalte in sieben Wohnblöcken an verschiedenen Orten unter Quarantäne. In den Wohnungen leben teils bis zu zehn Menschen auf engem Raum zusammen. Diese Woche laufen noch zahlreiche Corona-Tests, so dass mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen gerechnet wird. (lag/dpa)

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