Nach drastischen Preiserhöhungen für Treibstoff eskaliert in Angola die Lage: Bei Protesten gegen die Regierung sind laut Behörden mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen, über 1.200 wurden festgenommen.

Bei Protesten gegen drastisch höhere Spritpreise in Angola sind der Regierung zufolge mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Knapp 200 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Innenminister Manuel Homem. Nach Angaben der Polizei kam es vielerorts zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften sowie zu Plünderungen und der Beschädigung geparkter Autos.

Seit Montag protestieren Bürger in der Hauptstadt Luanda und anderen Teilen des Landes gegen die höheren Preise, die Anfang Juli von der Regierung um etwa 30 Prozent angehoben worden waren. Die Regierung begründete die Preissteigerung mit der Notwendigkeit, die Verschuldung des Staatshaushalts zu reduzieren. Bislang wurde Treibstoff in dem ölreichen Land stark subventioniert.

"Nicht willkommen": Proteste gegen Trump in Schottland

"Nicht willkommen": Proteste gegen Trump in Schottland

In Edinburgh und Aberdeen gehen zahlreiche Menschen gegen US-Präsident Trump auf die Strasse. Der spielte erst einmal Golf.

Strassensperren mit brennenden Autoreifen

Demonstranten errichteten Strassensperren mit brennenden Autoreifen und forderten Präsident João Lourenço mit dem Slogan "Lourenço, verschwinde!" zum Rücktritt auf. Mehr als 1200 Demonstranten seien in den vergangenen drei Tagen festgenommen worden, sagte Polizeisprecher Mateus de Lemos.

Empfehlungen der Redaktion

Obwohl das 37-Millionen-Einwohner Land im Südwesten Afrikas zu den wichtigsten Ölproduzenten des Kontinents gehört, sind die neuen Treibstoff-Preise im Vergleich zum durchschnittlichen Einkommen der Angolaner hoch. Ein Liter Diesel kostet nun 400 Kwanza (0,47 Euro), während etwa die Hälfte aller Angolaner nach Angaben der Weltbank mit weniger als 3,15 Euro pro Tag auskommen muss. (dpa/bearbeitet von skr)