Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat eine gemischte Bilanz der Weltsynode in Rom gezogen. Einerseits sei die Synode ehrlich gewesen und habe alle drängenden Fragen angesprochen. "Sie hat die Fragen des Volkes Gottes auf den Tisch gelegt", sagte Bätzing am Sonntag in Rom. Dazu gehörten die Frage von Frauen und ihrer echten Beteiligung in der Kirche, die Frage von geschlechtlicher Identität und Orientierung und die strukturellen Ursachen des sexuellen Missbrauchs in der Kirche. "Ehrlich war die Synode auch, weil nicht Einigkeit in all diesen Fragen besteht. (...) Die Synode war sehr ehrlich, und dafür bin ich dankbar und gehe auch zufrieden nach Hause zurück."

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Allerdings fehle es der Synode noch an Mut, sagte Bätzing. Es sei immer wieder Angst vor Veränderungen in der Kirche zu spüren gewesen. Er wünsche sich deshalb für die nächste Synode in einem Jahr auch den "Mut, klare Fragen zu identifizieren und sie einer Klärung zuzuführen, die die Kirche verändert um der Menschen willen".

Die Beratungen der Synode waren am Samstag zu Ende gegangen. Nach fast vier Wochen verabschiedeten die etwa 360 Bischöfe und katholischen Laien - darunter erstmals auch Frauen - am Samstagabend mit Zwei-Drittel-Mehrheit eine gemeinsame Erklärung, die in strittigen Punkten allerdings eher vage blieb.  © dpa

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