Es war ein riskantes Unterfangen im niederländischen Wattenmeer. Die erste Etappe ist geglückt. Der neue Ankerplatz für das brennende Schiff ist aber nur eine Zwischenlösung.

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Der brennende Frachter ist nach einem riskanten Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln an seinem neuen vorläufigen Ankerplatz angelangt. Das teilte die Wasserbehörde am Montag in Den Haag mit.

Zwei Schlepper hatten die "Fremantle Highway" seit Sonntagabend nach Osten geschleppt - bis etwa 16 Kilometer im Norden der Inseln Schiermonnikoog und Ameland. Der Transport war nach Angaben der Behörde ohne Probleme verlaufen. Die Lage des Schiffes sei stabil.

Fremantle Highway
Der Frachter "Fremantle Highway" brennt noch immer. © AFP/HANDOUT

Bei der Verlegung handelte es sich um ein durchaus riskantes Unterfangen, da das Schiff mit rund 3.800 Autos an Bord nach wie vor brennt. Der Transport war von Bergungsexperten und einem Flugzeug der Küstenwache begleitet worden. Auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann, war dabei. Bisher lag der Frachter im Norden der Insel Terschelling.

Verlegung in Hafen geplant

Die Schlepper fuhr der Behörde zufolge kontrolliert und langsam, etwa 5,5 Kilometer pro Stunde. Die Bergungsexperten schätzten, dass der Transport insgesamt zwölf bis 14 Stunden dauern sollte. Ankufszeit war am Montagmittag um 13 Uhr.

Der neue Ankerplatz soll sicherer sein, weniger dicht beim Schiffsverkehr und auch geschützter vor Wind. Das Schiff lag bisher genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland – wie ein brennender, mit Öl beladener Lkw auf dem Grünstreifen zwischen zwei Autobahnen.

An dem neuen Liegeplatz wird der Frachter von zwei Schleppern stabil in Position gehalten. Sobald die Situation an Bord es zulässt, soll er in einen Hafen verlegt werden. Welcher das ist, ist noch nicht bekannt.

Brennender Frachter

3.000 Autos an Bord: Frachter fängt in der Nordsee Feuer

Vor der niederländischen Insel Ameland ist am Mittwoch ein Frachtschiff in Brand geraten. Der Frachter hat fast 3.000 Autos an Bord, die Flammen sind noch nicht unter Kontrolle. Ein Mensch kam ums Leben, die Besatzung wurde evakuiert. Rettungskräfte arbeiten fieberhaft daran, ein Sinken des Schiffes zu verhindern.

Gefahr bleibt hoch

Der seit Mittwoch wütende Brand auf dem Frachter ist zwar schwächer geworden. Doch die Gefahr, dass die Stahlwände der Hitze nicht mehr standhalten, bleibt hoch. Bei Rissen oder sogar einem Auseinanderbrechen und Kentern droht eine Ölpest – eine Katastrophe für die Nordsee, das besonders geschützte Wattenmeer mit seinen Vogelgebieten und die Inselbewohner. Bisher kann das Feuer nicht gezielt gelöscht werden. Löschwasser könnte das Schiff zum Kentern bringen.

Der Frachter war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Zu dem Zeitpunkt lag er vor der Insel Ameland. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd war möglicherweise die Batterie eines elektrischen Autos. Aber bestätigt ist das bisher nicht. Das Schiff hatte auch weitaus mehr E-Autos geladen als zuvor gemeldet worden war, nämlich 500 statt 25.

Die Kosten des gesamten Einsatzes muss der japanische Eigentümer des Schiffes bezahlen. Die Behörden des Flaggenstaates Panama sind wiederum für die Untersuchung nach der Ursache des Feuers verantwortlich. (dpa/tas/lag)

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Teaserbild: © picture alliance/dpa/Küstenwache der Niederlande/Flugzeug der Küstenwache