Verdächtige Wetteinsätze lösten Spekulationen über eine undichte Stelle beim norwegischen Nobelinstitut aus. Dessen Direktor hat eine noch düsterere Vermutung.
Oslo - Der Direktor des norwegischen Nobelinstituts, Kristian Berg Harpviken, geht davon aus, dass Spionage hinter den verdächtigen Wetten im Zusammenhang mit der Vergabe des Friedensnobelpreises steckt. Das sagte Harpviken dem norwegischen Sender TV2.
Wegen auffälliger Wetteinsätze war zuvor spekuliert worden, dass es eine undichte Stelle bei dem Institut geben könnte. Davon geht Harpviken aber nicht aus. Es sei noch zu früh, um sich eindeutig festzulegen, sagte er laut TV2, doch es handle sich höchstwahrscheinlich um Spionage. Wer seiner Ansicht nach dahinterstecken könnte, liess er offen. Es sei aber kein Geheimnis, dass sein Institut zum Ziel von Spionage geworden sei.
Fünfstellige Dollarsummen auf Machado gesetzt
Das norwegische Nobelinstitut hatte nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträgerin María Corina Machado Medienberichten zufolge Untersuchungen wegen auffälliger Wetteinsätze eingeleitet. Wie die Zeitungen "Aftenposten" und "Finansavisen" berichteten, schoss die berechnete Wahrscheinlichkeit eines Nobelpreises für die Venezolanerin bei einem Anbieter gegen 1.00 Uhr in der Nacht zum Freitag plötzlich in die Höhe.
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Den Berichten zufolge wurden in der Nacht dann mehrere fünfstellige Dollar-Summen auf Machado gesetzt. Eine Person soll demnach 67.820 Dollar (knapp 58.500 Euro) auf die spätere Preisträgerin gesetzt haben - bei ihrer ersten Wette auf der Plattform überhaupt. (dpa/bearbeitet von best)