Ein Video macht aktuell in sozialen Medien die Runde: Die russische MMA-Kämpferin Anastasia Luchkina lässt einen Orang-Utan an ihrer E-Zigarette ziehen. Tierschützer sind entsetzt.
Eine russische MMA-Kämpferin und Boxerin hat mit einem Video Empörung in sozialen Netzwerken ausgelöst. Die 24-jährige Anastasia Luchkina filmte sich dabei, wie sie einem Orang-Utan in einem Zoo ihre E-Zigarette durch den Zaun reichte und das Tier mehrfach daran ziehen liess.
Der Vorfall ereignete sich Berichten zufolge im Taigan Safari Park auf der Krim. In dem Video, das Luchkina selbst in sozialen Medien teilte, ist zu sehen, wie sie zunächst selbst an der pinken E-Zigarette zieht, bevor sie diese durch den Zaun des Geheges reicht.
Orang-Utan imitiert Verhalten der Sportlerin
Das zehnjährige Tier, das laut der russischen Nachrichtenagentur Izvestia den Namen Dana trägt, imitierte das Verhalten der Sportlerin und zog mehrfach an der E-Zigarette, wie in dem Video zu sehen ist. Nach dem ersten Zug atmet der Orang-Utan eine Dampfwolke aus und zieht sich dann zurück. Doch Luchkina bietet ihm die E-Zigarette erneut an.
Nach nicht einmal einer Minute hat Dana den Umgang mit dem Gerät durchschaut und wartet mit gespitzten Lippen auf weitere Züge. Orang-Utans sind hochintelligent und teilen sich 97 Prozent ihrer Gene mit Menschen.
Luchkinas Trainer sagte der russischen Nachrichtenagentur Tass, der Sportlerin drohten Strafen bis hin zum Ausschluss aus der Mannschaft. Es sei klar, "dass wir diesen Vorfall besprechen werden". Auch der russische Boxverband verurteilte laut TVrain das Verhalten der Sportlerin. Der Vorfall werde von der Disziplinar- und Ethikkommission untersucht und werde entscheiden, ob eine Strafe verhängt wird.
Peta verurteilt Vorfall scharf
Die Tierschutzorganisation Peta reagierte empört auf den Vorfall. Mimi Bekhechi, Vizepräsidentin von Peta UK, kritisierte die Boxerin mit deutlichen Worten. "Anastasia Luchkina muss zu viele Schläge auf den Kopf bekommen haben, wenn sie denkt, es sei ein Spass, einem Orang-Utan einen Vape zu geben", zitiert die britische "Sun" die Tierschützerin.
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Bekhechi bezeichnete den Vorfall als "Verletzung des Wohlbefindens dieses intelligenten, sanften Menschenaffen" und kritisierte zudem den Taigan Safari Park, der "eine schockierende Bilanz der Fahrlässigkeit" aufweise. Der Park erlaube unter anderem Mitarbeitenden und Touristen, das Löwengehege zu betreten, was bereits zu einem tödlichen Angriff und zwei weiteren Verletzten geführt habe.
Luchkina verstiess gegen Zoo-Regeln
Auf der Website des Safari-Parks wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das "Necken und Erschrecken von Tieren" sowie das "Werfen verschiedener Gegenstände in die Tiergehege" streng verboten sind. Auch das "Durchstrecken von Armen und Beinen zu den Tieren durch Gitter und Netze" sowie das "Anlehnen an und Berühren der Tiere mit verschiedenen Gegenständen" ist untersagt.
Personen, die gegen diese verbindlichen Regeln verstossen, "werden von den Behörden zum Schutz der öffentlichen Ordnung zur Verwaltungshaftung herangezogen", heisst es weiter.
Luchkina könnte also mit einer Geldstrafe belegt werden und möglicherweise Hausverbot im Safari-Park bekommen. Ob es Konsequenzen geben wird, ist aktuell unklar.
Empörung in sozialen Medien
In sozialen Netzwerken löste das Video eine Welle der Empörung aus. "Das ist Missbrauch! Schrecklich", zitiert "Ladbible" einen Nutzer auf der Plattform X.
Ein anderer kommentierte: "Einfach nur widerliches Verhalten, und sie sollte nicht mehr kämpfen dürfen." Weitere Nutzer zeigten sich dem Bericht zufolge besorgt um das Wohlbefinden des Tieres.
Die 24-Jährige hat sich bisher nicht öffentlich zu dem Vorfall und der daraus resultierenden Kritik geäussert. Auch ob der Orang-Utan durch den Vorfall beeinträchtigt wurde, ist unklar. Eine offizielle Stellungnahme des Zoos steht noch aus. (bearbeitet von ank)