Millionen Katholiken weltweit schauen auf das Konklave. Sobald weisser Rauch aufsteigt und die Glocken läuten, ist klar: Ein neuer Pontifex steht fest.
Es ist der Moment, auf den Millionen Gläubige warten: aufsteigender Rauch aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Ob weiss oder schwarz – die Farbe des Rauches verrät, ob ein neuer Pontifex gewählt wurde.
Tradition mit Rauch und Glocken
Der Schornstein wird eigens für das Konklave auf dem Dach der Kapelle montiert. Er ist mit zwei Öfen verbunden: einem gusseisernen aus dem Jahr 1939, der für die Stimmzettel verwendet wird, und einem neueren aus dem Jahr 2005 für Kartuschen mit Chemikalien, die dem Rauch eine klare Farbe geben sollen.
Die Zusammensetzung der Chemikalien ist genau geregelt: Schwarzer Rauch – kein Wahlerfolg – entsteht durch Schwefel, Anthracen und Kaliumperchlorat. Weisser Rauch – ein neuer Papst ist gewählt – wird durch Laktose, Kaliumchlorat und Baumharz erzeugt.
Jede Kartusche enthält mehrere Ladungen und produziert rund sieben Minuten lang Rauch. Zusätzlich läuten seit 2005 die Glocken, um den Moment der erfolgreichen Wahl des neuen Papstes unmissverständlich zu machen. Der Rauch wird heutzutage über ein elektrisch beheizbares Abzugsrohr mit Ventilator nach aussen geleitet – ein Sicherheitsmechanismus.
Tierischer Moment bei der letzten Wahl
Einen kuriosen Moment gab es etwa 2013: Während alle auf weissen Rauch warteten, setzte sich eine weisse Möwe auf den Schornstein – und blieb über eine Stunde sitzen. Nicht viel später stieg weisser Rauch auf. Für manche war es ein Zeichen des Himmels, für andere ein Beobachter mit dem besten Platz. (dpa/bearbeitet von amb)