Aktivisten haben die Eröffnungsfeier der Salzburger Festspiele mit politischen Botschaften gestört. Unter anderem rollten sie propalästinensische Banner aus. Die Polizei verhaftete sechs Personen.

Beim Festakt zur Eröffnung der Salzburger Festspiele ist es zu einer Störaktion propalästinensischer Aktivisten gekommen. Mehrere Besucher riefen mit Blick auf den Gaza-Krieg Parolen wie "Blut, Blut auf euren Händen" und entrollten Plakate mit Aufschriften wie "Stoppt den Völkermord". Der für Kultur zuständige Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) musste seine Rede unterbrechen. Er bot den Störern einen "offenen Diskurs" an. Ordnungskräfte führten die Demonstranten aus dem voll besetzten Saal der Salzburger Felsenreitschule. Sechs Aktivisten wurden im Anschluss verhaftet.

Unter den Gästen des Festakts war auch der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Die anschliessende Festrede hielt die polnisch-amerikanische Historikerin Anne Applebaum. Sie sagte eingangs, sie leide sehr unter den Bildern hungernder Kinder in Gaza. Israel müsse das humanitäre Völkerrecht einhalten, so die Intellektuelle in Reaktion auf die Störaktion. Angesichts der humanitären Notlage der Zivilbevölkerung wird Israel, das im Gazastreifen die islamistische Hamas bekämpft, zurzeit scharf kritisiert. (dpa/bearbeitet von tar)