Bei Sommerhitze kauft man am besten nur kleine Mengen Lebensmittel und verbraucht sie schnell, sie verderben leicht. Doch auch wer richtig lagert, kann etwa Obst, Gemüse und Brot länger geniessen – und muss weniger wegwerfen. Dabei helfen diese Tipps.

Mehr zum Thema Ernährung

Wenn es heiss ist, vermehren sich auf den Lebensmitteln schlagartig Schimmelpilze. Waren sie eben noch ganz frisch, kann das schnell umschlagen. Doch es gibt Möglichkeiten, das Schimmelrisiko zu senken, damit man das Essen nicht gleich entsorgen muss.

Obst und Gemüse unverpackt lagern

Schimmelpilze lieben es, wenn Lebensmittel feucht und weich sind – denn da haben sie besonders leichtes Spiel. Gerade bei Sommerhitze werden Obst und Gemüse also am besten unverpackt gelagert. In geschlossenen Plastikverpackungen bildet sich Kondenswasser und die Früchte schimmeln schneller. Darauf weist das Bundeszentrum für Ernährung hin. Beispielsweise Brokkoli oder Speisepilze sollten deswegen sofort aus der Plastikverpackung genommen werden, rät Tanja Schirmer, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB).

Grundsätzlich länger hält sich Obst und Gemüse, wenn man es erst kurz vor dem Verzehr oder Verbrauch wäscht. Denn die Früchte besitzen eine feine Schutzhülle. Verlieren sie diese durch das Waschen, verringert sich die Haltbarkeit.

Hitzetipp: Was in den Kühlschrank darf und was nicht

Noch ein Lagertipp für heisse Sommertage: Dann können sogar kälteempfindliche Früchte für ein bis drei Tage im Kühlschrank lagern. Dazu gehören etwa Tomaten, Paprika, Gurken, Auberginen und Zucchini sowie die Obstsorten Ananas, Kiwi, Mango, Pfirsich, Melone und die Zitrusfrüchte. Nach dieser kurzen Zeitspanne sollte sie allerdings rasch verbraucht werden, rät das Bundeszentrum.

Schimmel auf Lebensmitteln? Nicht essen!

  • Auf der Orange schimmert es weisslich-grün? Weg damit. Das gilt auch für angeschimmelte Marmelade oder verschimmeltes Brot. Schimmel auf Lebensmitteln kann giftig sein. Es genügt nicht, die schimmlige Stelle wegzumachen. Der Schimmel steckt immer auch unter der Oberfläche, sein Geflecht aus kleinsten Fäden sieht man nur mit einem Mikroskop.
  • Schimmel ist ein Pilz, ein winziger Verwandter von Ständerpilzen wie dem giftigen Fliegenpilz oder dem essbaren Wiesenchampignon. Schimmel hat in der Küche im Sommer Hochsaison. Besonders schnell spriessen sie, wenn es um die 25 Grad warm ist und die Luft eher feucht.
  • Hier kommt aber eine Ausnahme für den Schimmel: der Blauschimmelkäse. Er wird beim Reifen absichtlich mit Schimmelpilzen versetzt. Diese geben ihm mehr Geschmack, sind aber ungiftig für Menschen.

Zwiebel und Kartoffeln kommen besser in einen dunklen, gut belüfteten Kellerraum oder in Aufbewahrungsgefässe, die speziell für sie gemacht sind – etwa mit Öffnungen für die gute Durchlüftung.

Dafür finden bei extremer und schwüler Hitze selbst Brot und Brötchen Abkühlung im Kühlschrank. Allerdings werden die dort oft trocken und fad im Geschmack. Denn die Kälte im Kühlschrank entzieht ihnen die Feuchtigkeit. Alternativ können Sie geschnittenes Brot portionsweise einfrieren und nur bei Bedarf auftauen oder gefrostet vom Toaster aufbacken lassen.

Lesen Sie auch

Das Gemüsefach im Kühlschrank ist dagegen der ideale Lagerort für viele Obst- und Gemüsesorten wie Beeren oder Salat. Doch es gibt Ausnahmen: "Tropische Früchte wie Bananen oder Mangos sowie Tomaten, Gurken oder Zucchini gehören nicht in den Kühlschrank", so Schirmer von der VZB. Diese Sorten lagern besser bei kühler, trockener Umgebung zwischen zwölf und 16 Grad.

Einkauf so schnell wie möglich kühlen

Damit leicht verderbliche Lebensmittel an warmen Sommertagen nicht rasch verderben, sollte man zum Einkauf eine Kühltasche mitnehmen. Fleisch, Wurst, Fisch, Milchprodukte und Eier kommen dann zu Hause auch so rasch wie möglich in den Kühlschrank.

Am längsten halten sich Lebensmittel an ihren vom Hersteller vorgesehenen Plätzen. In der Regel sind das:

  • Oben: Käse
  • Mitte: Milchprodukte
  • Darunter: Fisch und Fleisch
  • Untere Fächer: Obst und Gemüse
  • Kühlschranktür: Butter, Getränke und Eier

(dpa/af/bearbeitet von ali)

Redaktioneller Hinweis

  • Dieser zuletzt im Juli 2024 veröffentlichte Artikel wurde überarbeitet und aktualisiert.