Sommerzeit ist Eiszeit – doch nicht jedes Eis hält, was es verspricht. Während manche Eisdielen mit "hausgemacht" werben, steckt oft Fertigpulver in der Waffel. Woran Sie echte Qualität erkennen können.

Welche der vielen Eisdielen bietet wirklich Qualität? Verbraucher stehen vor einer schwierigen Entscheidung, denn die Qualität von Speiseeis ist in der Eisdiele oft schwer zu erkennen. Während die einen tatsächlich handwerklich produzieren, rühren andere nur Fertigpulver an.

Viele Eisdielen werben mit Hinweisen wie "eigene Herstellung" oder "selbst gemacht". Doch diese Begriffe sind rechtlich nicht geschützt. Laut Verbraucherzentrale kann das von ganz unterschiedlicher Qualität sein: "Die Möglichkeiten reichen vom Anrühren eines fertigen Pulvers über das Anreichern einer fertig gelieferten Grundeismasse mit weiteren Zutaten wie Früchten, Nüssen oder Schokolade bis hin zur handwerklichen Produktion von Eis aus den jeweils erforderlichen Zutaten."

Äussere Anzeichen für Qualitätseis

Doch woran erkennt man nun eine gute Eisdiele? Niko Robert, Inhaber der Berliner Eispatisserie Hokey Pokey, sagt im Interview mit dem "Tagesspiegel": "Wenn das Eis nicht neonfarben leuchtet, ist das schon mal ein gutes Zeichen." Natürliche Farben seien hingegen ein wichtiger Indikator für Qualität.

Olaf Höhn, Geschäftsführer von Florida Eis, ergänzt im gleichen Gespräch ein weiteres Erkennungsmerkmal: "Wenn ich eine Eisdiele aussuche, schaue ich, wie hoch das Eis in den Wannen getürmt ist. Wenn das Berge sind, muss da jede Menge Bindemittel oder Aufschlagmittel drin sein." Zu hoch aufgetürmtes Eis ist also eher ein Warnsignal als ein Qualitätsmerkmal.

Besonders aufschlussreich sind laut Robert bestimmte Eissorten, an denen sich die Qualität einer Eisdiele besonders gut ablesen lässt. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Zitrone nicht richtig schlecht schmeckt, ist deutlich höher als bei Pistazie. Bei Pistazie merkt man die Motivation des Eismachers."

Auch Vanilleeis ist ein guter Indikator: "Diese Sorte ist am schwierigsten herzustellen, weil sie nur auf den Vanillegeschmack zielt. Da kann man nicht mogeln wie bei Schokolade und Kokos, wo Sie alles übertünchen können", sagt Höhn. Echtes Vanilleeis sollte seinen Geschmack ausschliesslich aus gemahlenen Vanilleschoten, Vanilleextrakt und/oder natürlichem Vanillearoma beziehen. "Eis mit Vanillegeschmack" dagegen deutet laut Verbraucherzentrale auf den Einsatz von künstlichem Vanillin hin.

Mindestanforderungen für verschiedene Eissorten

Obwohl Eisdielen keine vollständige Zutatenliste angeben müssen, gibt es zumindest für bestimmte Bezeichnungen Mindestanforderungen. Die Leitsätze für Speiseeis des Deutschen Lebensmittelbuchs definieren, was in welcher Eissorte stecken sollte – auch wenn diese Vorgaben nicht rechtsverbindlich sind.

Die Verbraucherzentrale listet auf, dass beispielsweise Cremeeis mindestens 50 Prozent Milch und auf einen Liter Milch mindestens 270 g Vollei oder 90 g Eigelb enthalten sollte. Sahneeis oder Rahmeis sollte mindestens 18 Prozent Milchfett aus der verwendeten Sahne enthalten, Fruchteis einen Anteil von mindestens 20 Prozent an Frucht.

Steht dagegen lediglich "Eis" auf der Packung, darf das Produkt auch pflanzliches Fett, meist Kokosfett, enthalten – was für die Hersteller günstiger und weniger hochwertig als Milchfette ist.

Empfehlungen der Redaktion

Wer wirklich gutes Eis geniessen möchte, sollte kritisch sein und bei Bedarf nachfragen. Die Verbraucherzentrale rät: "Wer Wert auf originären Geschmack, natürliche Zutaten und frische Herstellung legt, muss vor Ort konkret nachfragen, woher das Eis stammt und welche Zutaten darin stecken." (tar)

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