Backpapier wiederverwenden? Das klingt nachhaltig - ist aber keine gute Idee. Wir erklären, warum das sogar gefährlich sein kann und welche Alternativen wirklich sicher sind.
Backpapier ist in den meisten Küchen unentbehrlich. Es erleichtert das Backen, verhindert das Ankleben von Teig auf dem Backblech und spart Zeit bei der Reinigung. Aber muss man Backpapier wirklich nach jedem Gebrauch entsorgen - oder kann man es im Sinne der Nachhaltigkeit nicht auch ein zweites oder drittes Mal verwenden?
Was viele nicht wissen: Die Mehrfachverwendung von Backpapier birgt Risiken, die weit über einen möglichen Qualitätsverlust hinausgehen.
Schleichende Materialschäden beim zweiten Einsatz
Beim ersten Einsatz funktioniert die Antihaftbeschichtung noch zuverlässig, das Papier bleibt formstabil und geruchsneutral. Wird es jedoch erneut in den Ofen geschoben, verliert es schnell an Funktionalität. Die Beschichtung, die das Backpapier hitzebeständig und antihaftend macht, ist nämlich nicht für mehrmaliges Erhitzen ausgelegt. Bereits nach dem ersten Gebrauch wird die Oberfläche porös, wodurch sich Partikel ablösen und unter Umständen in die Lebensmittel gelangen können.
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Besonders bei hohen Temperaturen oder sehr fett- und säurehaltigen Speisen kann dies problematisch werden. Daher rät das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Niedersachsen, Backpapier nur einmal zu verwenden. Ausserdem gibt es den Tipp, "das Backpapier nicht schon beim Aufheizen im Ofen zu haben, um die Hitzeeinwirkung auf das Backpapier auf die Dauer des Backens zu beschränken".
Brandgefahr durch beschädigtes Backpapier
Beim Backen dringen Fette, Zucker und Eiweisse tief in das Papier ein. Diese Rückstände lassen sich nicht vollständig entfernen und können beim erneuten Erhitzen zu starker Rauchentwicklung bis hin zum Verbrennen führen. Auch Schimmelbildung ist möglich, wenn das Altpapier feucht gelagert wird.
Besonders kritisch wird es, wenn altes Backpapier mit Umluft, Oberhitze oder Grillfunktion verwendet wird. Dann besteht nicht nur die Gefahr, dass das Papier durch die Umluft an die Heizstäbe gelangt, sondern auch, dass es sich entzündet - vor allem, wenn es bereits eingerissen oder stark nachgedunkelt ist.
Viele unterschätzen, wie leicht brüchiges oder verschmutztes Backpapier zum Brandherd werden kann. Die oft schon ausgereizten Temperaturgrenzen werden bei der zweiten Verwendung noch schneller überschritten.
Sinnvolle Alternativen für sicheres und nachhaltiges Backen
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, muss aber nicht für jede Mahlzeit auf Einwegmaterialien setzen. Wiederverwendbare Backmatten aus lebensmittelechtem Silikon oder hochwertig beschichtete Backbleche bieten eine sichere und nachhaltige Lösung. Auch das klassische Einfetten mit Butter oder Öl ist je nach Gericht eine praktikable und oft geschmacklich bessere Alternative.
Fazit: So verständlich der Wunsch nach Wiederverwendung auch ist, bei Backpapier sollte konsequent auf Einweg gesetzt werden. Die Risiken reichen von Qualitätsverlusten beim Backgut bis hin zu Brandgefahr. Wer sicher, hygienisch und nachhaltig backen will, sollte auf geeignete Alternativen zurückgreifen oder Backpapier nach dem ersten Gebrauch entsorgen. (elm)
Verwendete Quellen
- Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: Backpapiere und Backformen gesundheitlich unbedenklich
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