Der Oleander ist mit seinen schönen Blüten ein Hingucker auf Balkon und Terrasse - doch die mediterrane Pflanze verträgt deutsche Winter meist nicht. Mit den richtigen Vorkehrungen bringen Sie die Kübelpflanze dennoch sicher durch die Frostperiode.
Der Herbst naht und Gartenbesitzer denken an den Winterschutz ihrer Pflanzen. Besonders der Oleander, auch als Rosenlorbeer bekannt, stellt dabei eine Herausforderung dar. Die mediterrane Schönheit mit ihren leuchtenden Blüten mag zwar robust wirken, doch deutschen Wintern ist sie meist nicht gewachsen.
Das perfekte Winterquartier finden
Die meisten Oleandersorten überstehen Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius nicht unbeschadet. So vertragen einige robuste Sorten wie "Villa Romaine", "Atlas" oder "Cavalaire" zwar gelegentliche Fröste bis minus zehn Grad – Dauerfrost führt jedoch für nahezu alle Varietäten zu Schäden an Blättern und Trieben. Denn der Oleander stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und kennt daher keine längeren Kälteperioden. Das heisst: Die Pflanze muss untergestellt werden.
Als immergrüne Pflanze benötigt Oleander auch im Winter Licht. Das ideale Quartier ist daher ein kalter Wintergarten oder ein unbeheiztes Gewächshaus mit Temperaturen zwischen null und zehn Grad. Wer solche Räumlichkeiten nicht besitzt, kann auch einen hellen, kühlen Keller nutzen. Dabei gilt: Je dunkler der Raum, desto niedriger sollte die Temperatur sein.
Die Belüftung spielt aber auch eine entscheidende Rolle: Stehende Luft begünstigt Schädlingsbefall, insbesondere Schildläuse setzen den Pflanzen zu. Eine wöchentliche Kontrolle hilft dabei, Probleme frühzeitig zu erkennen.
Sicher durch den Winter
Doch noch bevor der Oleander sein Winterquartier bezieht, steht eine gründliche Vorbereitung an. Die Oberfläche des Wurzelballens sollte von Unkraut befreit werden. Bei Platzmangel im Winterquartier ist ein leichter Rückschnitt möglich – allerdings nur bei kahlen oder überlangen Trieben. Besser ist es jedoch, mit dem Schnitt bis zum Frühjahr zu warten.
Während der Ruhephase braucht Oleander deutlich weniger Wasser. Einmal wöchentliches, sparsames Giessen genügt meist. Der Wurzelballen darf jedoch nie völlig austrocknen, da die immergrüne Pflanze auch im Winter Wasser verdunstet.
Zurück ins Freie
Der Zeitpunkt für das Auswintern hängt von den Überwinterungsbedingungen ab. Pflanzen aus kühlen Quartieren mit Temperaturen unter zehn Grad können bereits im April wieder nach draussen. Bei wärmerer Überwinterung sollten Gartenfreunde bis nach den Eisheiligen Mitte Mai warten.
Dabei ist Vorsicht geboten: Die ersten Tage im Freien verbringt der Oleander besser im Schatten, um sich allmählich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen.
Empfehlungen der Redaktion
Übrigens: In besonders milden Regionen – etwa an der Nordseeküste, im Ruhrgebiet oder am Oberrhein – kann Oleander mit ausreichendem Schutz schon auch draussen überwintern. Der Kübel gehört dann auf eine Styroporplatte, um Bodenkälte abzuhalten. Luftpolsterfolie oder Kokosmatten schützen den Topf, während die Triebe mit einem luftdurchlässigen Vlies abgedeckt werden. Der Standort sollte windgeschützt und überdacht sein. Bei angekündigten strengen Frösten muss die Pflanze trotzdem vorübergehend ins Haus. (eyn)
Verwendete Quellen
- Mein schöner Garten: Oleander überwintern: So wird’s gemacht
- NDR: Oleander überwintern und richtig pflegen
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