Angriffslustiger Killer auf dem Vormarsch? Naturschützer geben Entwarnung – teilweise. Denn ja, tödlich könnte das Gift des Schwarzblauen Ölkäfers tatsächlich sein.

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Mehr Gelassenheit im Umgang mit giftigen Insekten fordert aktuell der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) - aus gegebenem Anlass: Mehrere Medien hatten zuletzt über eine Ausbreitung des Ölkäfers in Deutschland berichtet. Giftige Tiere wie der Ölkäfer, die Nosferatu-Spinne oder die Hornisse seien allerdings "keinesfalls angriffslustige Killer", die es auf den Menschen abgesehen hätten, gab Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller diese Woche Entwarnung.

"Er ist weder neu noch breitet er sich stark aus, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil - er ist in seinem Bestand gefährdet und steht auf der Roten Liste", so Miller weiter. Auch die Deutsche Wildtier Stiftung teilte kürzlich auf Anfrage mit, dass ihr keine Informationen über eine Ausbreitung des Ölkäfers vorlägen.

Ölkäfer berührt: Haut waschen und gut kühlen

"Wenn man diese Tiere in Ruhe lässt, entstehen auch keine gefährlichen Situationen - weder für den Menschen noch für die Tiere selbst." Es bestehe demnach kein Grund zur Panik.

Aus Vorsicht hatte eine Gemeinde in Schleswig-Holstein Ende April Teile eines Schulhofes gesperrt. Hier krabbelten Ölkäfer über den Spielplatz. Wenn man aus Versehen mit einem Ölkäfer in Berührung kommt, rät die Deutsche Wildtier Stiftung dazu, sich gründlich die Hände zu waschen und die entsprechende Stelle zu kühlen.

Gefährlich kann es aber vor allem werden, wenn man das Tier verschluckt. Dann solle man zeitnah Kontakt zum Giftnotruf aufnehmen, heisst es. Doch man müsse keine Panik vor den Tieren haben. Das ist laut Nabu unbegründet.

Tödliche Vergiftung von Menschen und Haustieren nicht bekannt

Mit genügend Abstand und Vorsicht könne man die Besonderheiten der Käfer beobachten. In Mitteleuropa leben laut Nabu 20 Arten aus der Familie des Ölkäfers. In Deutschland kommt vor allem der Schwarzblaue Ölkäfer vor. Je nach Witterung sind die etwa ein bis drei Zentimeter langen Insekten ab Mitte März aktiv und können bis zum Juni beobachtet werden, wie eine Sprecherin des Bundesamts für Naturschutz mitteilte.

Die Käfer verfügen über ein hochgradig wirksames Gift, das beim Schutz vor Fressfeinden aus den Poren und an den Kniegelenken des Insekts austritt. Das Gift kann Miller zufolge für den Menschen tödlich sein. Tödliche Vergiftungen von Menschen oder Haustieren sind dem Nabu bislang aber nicht bekannt.

"Es gilt immer das Gleiche: Nicht anfassen, schon gar nicht nach dem Tier schlagen, sondern nur beobachten", sagt Miller. (af - mit Material der dpa)

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