Alkohol steckt auch in Lebensmitteln, in denen man ihn nicht erwartet. Wir erklären dir, bei welchen Produkten du vorsichtig sein musst.

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Alkohol in Lebensmitteln kannst du an seinem Geruch oder anhand der Zutatenliste erkennen. Problematisch ist jedoch, dass Alkohol auch in Lebensmitteln enthalten sein kann, die als "alkoholfrei" deklariert sind. So können sich in alkoholfreiem Bier beispielsweise noch bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol befinden. Auf dem Etikett muss Alkohol laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg erst ab einem Gehalt von mindestens 1,2 Volumenprozent angegeben werden.

Während dir bei Rumkugeln oder der Schwarzwälder Kirschtorte sicher bewusst ist, dass diese Produkte klassischerweise Alkohol enthalten, erscheint es dir bei Bananen, Traubensaft oder Konfitüre vermutlich eher überraschend.

Manche Produkte enthalten Alkohol als Konservierungsmittel. Teilweise entsteht der Alkohol aber auch durch natürliche Gärung, beispielsweise bei fermentiertem Gemüse, Hefeteig, Kefir oder reifem bis überreifem Obst, erklärt Ökotest. Vor allem sehr zuckerhaltiges Obst ist betroffen. Bananen können bis zu 0,6 Volumenprozent Alkohol enthalten.

Vorsicht: Diese Lebensmittel können Alkohol enthalten

Wer gezielt alkoholhaltige Lebensmittel meiden möchte, muss sich bewusst werden, welche Produkte problematisch sein können. Neben reifem Obst ist laut der AOK bei diesen Lebensmitteln besondere Vorsicht geboten:

  • Süsswaren: Speiseeis, Süssigkeiten, Konfitüren
  • Fertigprodukte: Unter anderem Suppen und Sossen, Konserven
  • Backwaren: Zum Beispiel Kuchen und Torten, Hefegebäck
  • Getränke: Kefir, naturtrübe Fruchtsäfte, alkoholfreies Bier, Malzbier
  • Reifes Obst und fermentiertes Gemüse: Zum Beispiel Bananen, Sauerkraut
  • Fischgerichte: Beispielsweise Fischfilet und Muscheln

Alkohol in Lebensmitteln: Ist das gesundheitsschädlich?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nicht mehr als zehn Gramm Alkohol am Tag für gesunde Frauen – das entspricht etwa einem Glas Rotwein – beziehungsweise maximal 20 Gramm Alkohol für gesunde Männer. Schwangere sollten komplett auf Alkohol verzichten, da auch geringe Mengen schädlich für das ungeborene Baby sein können.

Geringe Mengen Alkohol in Lebensmitteln sind laut der Verbraucherzentrale keine ernstzunehmende Gefahr für Kinder. Es empfiehlt sich aber für Kinder wie auch für Erwachsene trotzdem, betreffende Lebensmittel nur in Massen zu verzehren, da alkoholhaltige Lebensmittel oft auch zeitgleich viel Zucker enthalten und allein deshalb nicht in grossen Mengen gegessen werden sollten. Greife am besten auf Obst mit wenig Zucker wie Wassermelonen oder Heidelbeeren zurück. In diesen ist dann auch von Natur aus weniger Alkohol enthalten.

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Komplett auf Alkohol verzichten und daher am besten auch Lebensmittel mit höherem Alkoholgehalt meiden sollten laut Ökotest vor allem:

  • Schwangere
  • Babys, Kinder und Jugendliche
  • Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keinen Alkohol konsumieren dürfen
  • ehemalige Alkoholabhängige

Zudem ist es für Angehörige bestimmter Religionen wichtig zu wissen, ob ein Lebensmittel Alkohol enthält.

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Tipps, um Alkohol in Lebensmitteln zu umgehen

Möchtest du auf Alkohol in Lebensmitteln verzichten, gibt es einige Dinge, die du im Alltag beachten solltest. Schaue immer auf die Zutatenliste oder frage bei abgepackten Produkten im Zweifel lieber nach. Wir geben dir vier wichtige Tipps, die dir helfen können, alkoholhaltige Produkte zu meiden:

  • Zutatenliste prüfen: Es lohnt sich, die Zutatenliste des jeweiligen Produktes zu studieren und auf möglichen Alkoholgehalt zu überprüfen.
  • Unterschiedliche Begriffe beachten: Auch hinter den Namen "Ethanol", "Trinkalkohol", "Ethylalkohol" oder "Äthanol" versteckt sich häufig Alkohol. Daneben ist er auch in Form verschiedener Sortenbezeichnungen wie zum Beispiel "Weinbrand" oder "Amaretto" aufgeführt. Sobald dir ein Stoff unbekannt ist, recherchiere ihn oder frage im Laden nach.
  • Frisch kochen: Bereite dein Essen selbst mit frischen Lebensmitteln zu. So kannst du dir sicher sein, dass sich keine unerwünschten (alkoholischen) Konservierungsstoffe darin befinden.
  • Nachfragen: Bei Bäckereien oder in Eisdielen wirst du meistens keine Zutatenliste finden. Um auf Nummer sicher zu gehen, lohnt es sich, bei den Verkäufer:innen nachzufragen. Auch wenn du im Restaurant isst, kannst du dich beim Personal über die im Gericht enthaltenen Stoffe informieren.
  • Obst richtig lagern: Verschiedene Obstsorten wie zum Beispiel Äpfel und Bananen solltest du möglichst getrennt voneinander lagern, weil sie ansonsten vorzeitig reifen und der Gärvorgang damit beschleunigt wird. Obst, das noch reifen muss, lagerst du am besten bei Zimmertemperatur. Wenn du es im Kühlschrank aufbewahrst, verlangsamst du den Reifeprozess.

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Überarbeitet von Jennifer Watzek  © UTOPIA