Katzen gelten als unkomplizierte und pflegeleichte Haustiere. Dennoch gibt es mit Blick auf die Rechtslage und Aspekte des Tierschutz ein paar Dinge für Katzenhalter:innen zu beachten.

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Katzen werden oft als unabhängig und pflegeleicht betrachtet, zumindest im Vergleich mit einem Hund als Haustier. Doch auch beim Zusammenleben mit Katzen gibt es gewisse Regeln, die du beachten musst und solltest. Dazu gehören nicht nur Empfehlungen vom Tierschutz, sondern auch rechtliche Pflichten. Wir erklären dir alles, was du als gute:r Katzenhalter:in beachten solltest.

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Rechtliche Grundlagen: Das musst du wissen

Tierschutzgesetz (TierSchG):

Das TierSchG schreibt mit§ 2vor, dass du allem körperlichen und seelischen Bedürfnissen deine Katze als Halter:in bestmöglich gerecht werden musst. Dazu gehört:

  • Das Wohl des Tieres darf nicht durch Leiden, Schmerzen oder Schäden jeglicher Art beeinträchtigt werden.
  • Du bist verpflichtet, für artgerechte Haltung zu sorgen. Dazu gehört entsprechende Ernährung, Pflege und Beschäftigung, aber auch angemessene Raumgrösse und Rückzugsmöglichkeiten.

Katzenschutzverordnung:

Die Katzenschutzverordnung schreibt vor, dass Katzenhalter:innen von Freigängerkatzen verpflichtet sind, unkontrollierte Vermehrung ihrer Tiere zu verhindern. Dazu gehört:

  • Alle Freigängerkatzen müssen kastriert sein.
  • Deine Freigängerkatze muss gekennzeichnet sein, zum Beispiel durch einen Chip. So kann deine Katze von Streunern unterschieden werden.
  • Die Daten von Tier und Halter:in müssen in einem zentralen, anerkannten Haustierregister erfasst sein.

Diese Regeln sind extrem wichtig für den Tierschutz, denn freilaufende und unkastrierte Katzen vermehren sich. Das Resultat sind dann viele Streunerkatzen und eine Bedrohung der Biodiversität durch zu viele Katzen. Besonders die Kastrationspflicht ist deshalb ein wichtiger Schritt hin zu mehr Tierwohl. Mit diesem Ziel gibt es auch jedes Jahr Aktionen zur Kastration freilaufender Katzen und Kater.

Regionale Regeln für Haltungsanforderungen:

  • Kommunen können individuell unterschiedlichen Vorschriften zur Katzenhaltung erlassen, zum Beispiel in Bezug auf Kastration von Freigängerkatzen. Informiere dich über die regional geltenden Regeln zur Katzenschutzverordnung also am besten direkt bei deiner Kommune. Eine Übersicht mit allen Gemeinden mit Kastrationspflicht findest du zum Beispiel auf der Website des Tierschutzbundes.

Mietrecht:

  • Bei einer Mietwohnung darfst du nicht immer Haustiere haben. Ob eine Katze erlaubt ist oder nicht, ist in deinem Mietvertrag festgelegt.
  • Dein:e Vermieter:in darf dir allerdings nicht ohne Grund verbieten, eine Katze zu halten, wenn dieses Verbot nicht im Mietvertrag verankert ist.
  • Gründe für ein Verbot wären zum Beispiel: Die Katze verursacht starke Schäden in der Wohnung, ein:e Nachbar:in hat eine starke Katzenallergie oder die Wohnung ist zu klein, um eine Katze artgerecht halten zu können.

Wer gegen die kommunalen Regeln der Katzenhaltung verstösst, muss je nach Schwere des Verstosses mit hohen Bussgeldern rechnen. Bei einem einmaligen Verstoss bleibt es meist bei einer Verwarnung. Danach kann es aber teuer werden. Zwischen 50 und 5.000 Euro, je nach Verstoss und Kommune. Ob deine Stadt eine Katzenschutzverordnung erlassen hat, kannst du zum Beispiel in einer Übersicht von Tasso prüfen.

Tierschutz: So geht artgerechte Katzenhaltung

Beachte diese Tipps, damit deine Katze sich bei dir wohlfühlt:

  • Grundlegende Empfehlungen: Pro Katze sollte in der Wohnung mindestens 50 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.
  • Schaffe eine geeignete Umgebung: Dazu gehören Rückzugsmöglichkeiten, Stellen zum Klettern und Kratzen sowie idealerweise erhöhte Schlafplätze. Ausserdem wollte die bewusst sein, dass Katzen gern alles Erreichbare erkunden und in alle möglichen Nischen krabbeln, wenn ihnen danach ist. Viele Teile im Haushalt stellen daher ein Sicherheitsrisiko für die Tiger dar. Zum Beispiel die heisse Herdplatte oder eine Schublade, in der sie eventuell eingeschlossen wird, wenn du sie unachtsam zumachst. Auch bestimmte Zimmerpflanzen können für Katzen gefährlich werden und sie schlimmstenfalls vergiften. Lies hier mehr dazu: Diese Pflanzen können deiner Katze gefährlich werden. Versuch, so viele Risikofaktoren wie möglich in deinem Zuhause zu eliminieren, bevor eine Katze einzieht.

Die drei besten Zimmerpflanzen für Katzenbesitzer:innen

  • Etabliere Futterrituale: Füttere deine Katze bestenfalls immer zu gleichen Zeiten und mehrmals am Tag mit kleinen Portionen. Die Futterstelle sollte ein ruhiger Ort sein und beim Fressen solltest du das Tier in Ruhe lassen. Eine Trinkmöglichkeit wird wahrscheinlich besser angenommen, wenn du sie nicht direkt neben den Futternapf stellst (das fühlt sich für deine Katze unnatürlich an).
  • Vermeide Einzelhaltung: Hauskatzen sind entgegen häufiger Annahme in der Regel keine Einzelgänger. Einzelkatzen brauchen viel Aufmerksamkeit von dir als Halter:in. Diese Zeit können viele Berufstätige nicht aufbringen. Daher wird meist empfohlen, Katzen nicht einzeln, sondern mindestens zu zweit zu adoptieren.
  • Sorge für Beschäftigung: Besonders Wohnungskatzen brauchen viel Beschäftigung. Deine Aufgabe als Halter:in ist, für mentale und körperliche Stimulation zu sorgen. Beispielsweise durch feste Spielzeiten mit dem Tier. Auch Kratz- und Klettermöglichkeiten sind bei reinen Wohnungskatzen unbedingt ein Muss.
  • Sorge für angemessene Hygiene: Das gilt besonders beim Katzenklo. Jede Katze muss ihre eigene Toilette zur Verfügung haben. Noch besser sind zwei Toiletten pro Tier. Exkremente in der Toilette sollten täglich entfernt werden. Das Klo selbst solltest du regelmässig komplett reinigen.

Selbstgemachte Katzenstreu: Diese Alternativen sind einfach und nachhaltig

  • Sichere Fenster und Balkon ab: Wohnungskatzen können schnell mal in Versuchung geraten, einen Blick hinter die Fenster oder den Balkon zu werfen. Besonders dann, wenn du in einem hohen Gebäude wohnst, kann das böse enden. Achte also darauf, Balkon und Fenster gegebenenfalls entsprechend abzusichern. Abgesicherte Fenster und Balkon sind etwas sehr Schönes für Wohnungskatzen. Hier können sie die Sonne geniessen und Vögel beobachten, ohne die Wohnung zu verlassen.
  • Halte dich an Empfehlungen für Impfungen: Nicht vorgeschrieben, aber empfohlen (besonders bei Freigängern) werden in der Regel Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen. Ob weitere Impfungen bei deinem Tier sinnvoll sind, kannst du tierärztlich abklären lassen.

Freigängerkatzen: Das musst du beachten

Bei Freigängern sind einige Dinge, wie bereits erwähnt, gesetzlich vorgeschrieben. Hier noch einmal die gängigen Regeln im Überblick. Überprüfe aber dennoch immer die regional geltenden Verordnungen deiner Kommune.

  1. Freigänger müssen kastriert sein, zumindest in den meisten Regionen. Das gilt in der Regel ab einem Alter von fünf Monaten.
  2. Ausserdem musst du deinen Freigänger chippen und registrieren lassen. Das Registrieren ist kostenlos und funktioniert zum Beispiel über Tasso oder Findefix. Auch zum Chippen gibt es manchmal regional Aktionen von Tierschützer:innen oder Tierärzt:innen, bei denen du deine Katze gratis chippen lassen kannst.
  3. Freigänger dürfen nicht ausschliessen draussen gehalten werden, sondern müssen Zugang zur Wohnung haben.

Nun kennst du alle rechtlichen Grundlagen und Empfehlungen des Tierschutzes rund um die Katzenhaltung. Wenn du dich bereit fühlst eine Katze zu adoptieren und mehr Details dazu erfahren möchtest, dann lies hier weiter: Katze adoptieren: Diese 5 Dinge solltest du beachten.  © UTOPIA