Über 12'000 Menschen haben am Donnerstagabend in Lausanne gegen die von der Kantonsregierung für 2026 angekündigten Budgetkürzungen demonstriert. Arbeitnehmende und Gewerkschaften des öffentlichen und halböffentlichen Dienstes lehnen die Sparmassnahmen geschlossen ab.

Die Kürzungen seien tödlich und Kinder seien mehr wert als ein ausgeglichenes Budget, war auf Transparenten zu lesen. "Unser Lohn ist keine Salami" hiess es weiter. Die Kundgebung zog ab 19 Uhr durch die Stadt zum Sitz der Kantonsregierung.

An ihr nahmen nach Polizeiangaben vom Abend zwischen 12'000 und 14'000 Personen teil. Die organisierenden Gewerkschaften nannten 15'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Staatsrat hatte Sparmassnahmen im Umfang von 305 Millionen Franken angekündigt.

Die Gewerkschaften wollten mit der Kundgebung ihre fundamentale Opposition gegen die Massnahmen bekräftigen. Das Sparprogramm sei bereits seit dem Budget 2025 in Kraft. Die für 2026 angekündigten Massnahmen lehnen die Kundgebungsteilnehmer pauschal ab. Neben einer Kürzung der eigenen Löhne befürchten sie Abstriche im Gesundheitswesen und überhaupt bei den öffentlichen Diensten.

Die Arbeitsverhältnisse besonders im halböffentlichen Dienst seien bereits prekär und würden noch schwieriger, hiess es weiter. Nötig sei ein Politikwechsel, der nicht mehr auf Steuersenkungen fixiert sei.

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Die Waadtländer Kantonsfinanzen sind in den roten Zahlen. Der Regierungsrat rechnet im am 24. September vorgelegten Budget 2026 mit einem Defizit von 331 Millionen Franken. Zwar müssen alle Direktionen sparen, aber das Gesundheits- und Bildungswesen muss am meisten Federn lassen.

Das Staatspersonal in bestimmten Lohnstufen soll sich mit einen "Krisenbeitrag" von 0,7 Prozent des Bruttolohns an den Massnahmen beteiligen. Die Gewerkschaften riefen wegen des Sparprogramms die Schlichtungs- und Schiedsstelle an. Sollte sich keine Einigung ergeben, ist gemäss Gewerkschaftsvertretern ein Streik denkbar.  © Keystone-SDA