Einige hundert Personen haben sich am Donnerstagabend in Bern zu einer Spontankundgebung gegen das Aufbringen der Gaza-Hilfsflottille versammelt. Im Anschluss blockierten einige von ihnen vorübergehend mehrere Gleise im Bahnhof.

Zu der Blockade-Aktion im Bahnhof kam es nach der Demonstration in der Innenstadt. Aktivisten blockierten mehrere Gleise, wie Bilder auf den Online-Portalen der Berner Tamedia-Medien zeigten.

Die SBB teilten auf ihrer Website während der Störung mit, der Bahnverkehr im Bahnhof Bern sei aufgrund einer Demonstration eingeschränkt. Es sei mit Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen zu rechnen. Im Anschluss blockierten Manifestanten Tramlinien.

In der Kundgebung zuvor forderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Israel, die Aktivistinnen und Aktivisten der Gaza-Hilfsflottille freizulassen. Die Schweiz müsse ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen wahrnehmen und sich "aktiv für ein Ende des Genozids in Gaza" einsetzen, hiess es weiter.

Sanktionen müssten verhängt werden. Wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Kollaborationen mit Israel seien zu beenden. In Bern sind Spontankundgebungen als Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis innert 48 Stunden möglich. Eine Bewilligung braucht es nicht. Es besteht lediglich eine Meldepflicht.

In Genf versammelten sich am Abend über 3000 Menschen zu einer spontanen Solidaritätskundgebung. Diese war nicht bewilligt. Die Menschenmenge verstopfte die Hauptkreuzung beim Bahnhof. Sie skandierte "Free free Palestine" und kritisierte "die Komplizenschaft der Schweiz".

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Gegen 1000 Personen beteiligten sich in Zürich an einer Demonstration auf dem Helvetiaplatz. Ersten Angaben zufolge blieb es bei den Kundgebungen in Genf und Zürich friedlich. Daneben waren in Basel, Luzern, Lugano und Sitten Kundgebungen geplant.  © Keystone-SDA