Hausdurchsuchung bei Nestlé in Frankreich: Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf Täuschung bei der Behandlung von Mineralwasser. Auslöser war eine Klage der Verbraucherorganisation Foodwatch – der Skandal zieht immer weitere Kreise.

Mehr Schweiz-Themen finden Sie hier

In der französischen Nestlé-Zentrale in Issy-les-Moulineaux bei Paris hat eine Hausdurchsuchung stattgefunden. Die Massnahme erfolgte im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren, das im Februar 2025 beim Gesundheitsdezernat des Pariser Gerichts eröffnet wurde.

Verdacht auf illegalen Behandlungen von Mineralwasser

Untersucht wird der Verdacht auf Täuschung im Zusammenhang mit illegalen Behandlungen von Mineralwasserprodukten. Die französische Wettbewerbs-, Verbraucher- und Betrugsbekämpfungsbehörde DGCCRF bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP die Durchsuchung und die Ermittlungen.

Diese "Durchsuchungsaktion (...), die am 10. Juli insbesondere am Sitz von Nestlé in Issy-les-Moulineaux koordiniert wurde", erfolgt im Rahmen der von Foodwatch eingereichten Klage mit Nebenklage gegen unbekannt, richtet sich aber "gegen die Unternehmen Nestlé und Nestlé Waters", wie das DGCCRF erklärte.

Nestlé will Vorwürfe ernst nehmen

Nestlé bestätigte gegenüber AFP, dass derzeit Hausdurchsuchungen in Frankreich stattfinden und betonte die volle Kooperation mit den Behörden. Das Unternehmen nehme die Vorwürfe sehr ernst und arbeite eng mit den Ermittlungsstellen zusammen.

Davor waren im Februar 2025 in Paris zwei gerichtliche Ermittlungen eingeleitet worden, nachdem die Organisation Foodwatch zwei Klagen gegen den Giganten Nestlé und den Konzern Sources Alma wegen der Behandlung ihres Mineralwassers eingereicht hatte.

Seit Beginn des Skandals um die unerlaubte Behandlung von Mineralwasser hat Nestlé mehrere Bohrungen eingestellt. Einige wurden zur Herstellung des aromatisierten Wassers Maison Perrier umfunktioniert, das weniger lukrativ ist als die Bezeichnung "natürliches Mineralwasser". (SDA/bearbeitet von skr)