Die alarmierende Zahl von Femiziden in der Schweiz hat Bund, Kantone und Gemeinden zum Handeln gezwungen. Neue Massnahmen sollen Schutz und Prävention verstärken.

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Bund, Kantone und Gemeinden reagieren auf die hohe Zahl von Femiziden im laufenden Jahr. So sollen Plätze in Schutz- und Notunterkünften geschaffen, die Gewaltprävention verstärkt sowie die vertiefte Analyse von Fällen eingeführt werden.

Im ersten Halbjahr 2025 wurden in der Schweiz 18 Frauen und Mädchen von Männern getötet. Die Situation sei alarmierend, schrieb das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) in einer Mitteilung vom Donnerstag. Zusätzlich zur schon länger initiierten Roadmap zur häuslichen und sexuellen Gewalt und dem Rechercheprojekt "Stop Femizid" brauche es dringend weitere Massnahmen.

An einer ausserordentlichen Sitzung einigten sich Bund, Kantone und Gemeinden darauf beispielsweise darauf, bestehende Lücken bei Plätzen in Schutz- und Notunterkünften zu schliessen. Es gehe darum, die institutionelle Betreuung von Gewaltbetroffenen und Tatpersonen rasch und konkret zu stärken.

Im Herbst soll eine Zwischenbilanz gezogen werden. (SDA/bearbeitet von amb)

Hilfsangebote

  • Wenn Sie selbst von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (116 016 oder online), das Hilfetelefon "Gewalt an Männern" (0800/1239900 oder online), das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" (0800/225 5530), in Österreich an die Beratungsstelle für misshandelte und sexuell missbrauchte Frauen, Mädchen und Kinder (Tamar, 01/3340 437) und in der Schweiz an die Opferhilfe bei sexueller Gewalt (Lantana, 031/3131 400)
  • Wenn Sie einen Verdacht oder gar Kenntnis von sexueller Gewalt gegen Dritte haben, wenden Sie sich bitte direkt an jede Polizeidienststelle.
  • Falls Sie bei sich oder anderen pädophile Neigungen festgestellt haben, wenden Sie sich bitte an das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden".
  • Anlaufstellen für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.