Die Zürcher Staatsanwaltschaft beabsichtigt, gegen die Ex-GLP-Politikerin Sanija Ameti Anklage zu erheben wegen Verdachts auf Störung der Glaubensfreiheit. Die 33-Jährige war nach Schüssen auf ein Bild von Jesus und Maria in die Kritik geraten.
Dies bestätigte Erich Wenzinger, Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuvor hatte die Junge SVP Schweiz auf der Plattform X über die beabsichtigte Anklage berichtet.
"Unsere Anzeige war erfolgreich! Frau Ameti hat mit dieser deplatzierten Aktion die Glaubensfreiheit von Millionen von Christen verletzt", wird Nils Fiechter, Präsident der Jungen SVP, im Post zitiert. Darin ist auch ein Foto des Briefes der Staatsanwaltschaft zu sehen - datiert vom Dienstag. Nach Einvernahmen stehe die Strafuntersuchung vor dem Abschluss, heisst es darin.
Auch Wenzinger bestätigte, dass die Staatsanwaltschaft den Verfahrensparteien in diesen Tagen den Abschluss des Verfahrens angekündigt habe. Die Staatsanwaltschaft beabsichtige nach derzeitiger Einschätzung, das Verfahren mit einer Anklage ans Gericht abzuschliessen. Wenzinger betonte, dass das Verfahren zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen sei.
Schüsse mit Luftpistole auf Marienbild
Die Co-Präsidentin von Operation Libero und Stadtzürcher Gemeinderätin Sanija Ameti hatte im September 2024 in einem Keller mit einer Luftpistole geschossen - sie durchlöcherte dabei eine Katalogseite eines Auktionshauses, das ein Bild von Maria und Jesus zeigte.
Zwei Bilder davon veröffentliche Ameti mit dem Wort "abschalten" auf Instagram. Sie löschte diese zwar rasch wieder und entschuldigte sich dafür - doch die gewählte Zielscheibe hatte da längst für Schlagzeilen gesorgt. Ein Teil der GLP distanzierte sich von Ameti, Parteichef Jürg Grossen forderte ihren Parteiausschluss. Ameti verlor auch ihren Job bei einer PR-Agentur.
Im Januar dieses Jahres trat sie aus der GLP aus, einen Tag später gab sie bekannt, Co-Präsidentin von Operation Libero zu bleiben. Seither politisiert sie im Stadtparlament als Parteilose. © Keystone-SDA