Ärzteschaft und weitere Leistungserbringer rechnen ab dem kommenden Jahr ambulant erbrachte Leistungen mit einem neuen Tarifmodell ab.
Ab 2026 rechnen Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Leistungserbringer ambulant erbrachte Leistungen mit neuen Tarifen und Pauschalen ab. Das bedeutet das Ende des zwanzig Jahre alten Modells Tarmed.
Der Bundesrat hat am Mittwoch die neue Einzelleistungstarifstruktur namens Tardoc und die neuen ambulanten Pauschalen genehmigt und per 1. Januar 2026 in Kraft gesetzt. Nach langen Verhandlungen hatten sich die Tarifpartner zuvor auf das neue Gesamttarifsystem geeinigt.
Generell ermögliche Tardoc eine genauere Abrechnung der Konsultationsdauer als Tarmed und trage den Besonderheiten und Bedürfnissen der Hausarztmedizin besser Rechnung, schrieb der Bundesrat. Die Pauschalen vereinfachten die Rechnungsstellung und begrenzten die Anreize zur Erhöhung der abgerechneten Leistungsmengen.
Keine Kostensteigerung durch Wechsel
Der Wechsel des Tarifsystems an sich soll nicht zu einer Kostensteigerung bei den ambulanten ärztlichen Leistungen führen. Zu diesem Zweck legte der Bundesrat eine Obergrenze von 4 Prozent für die jährliche Zunahme der effektiven Gesamtkosten fest. Wird diese Grenze überschritten, müssen die Tarifpartner Korrekturmassnahmen ergreifen.
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Die Genehmigung des neuen Tarifmodells ist für drei Jahre befristet. Bis dann sollen laut dem Bundesrat "die nach der Einführung des neuen Systems noch notwendigen Anpassungen" vorgenommen werden können. Das neue Modell solle sich "stetig weiterentwickeln". (sda/bearbeitet von ng)