Zwei Wochen nach dem folgenschweren Bergsturz in Blatten haben die ersten umfangreichen Aufräumarbeiten begonnen. Ein neu entstandener See soll kontrolliert entleert und Trümmer mithilfe der Armee entfernt werden. Kleinere Felsabbrüche und Steinschläge halten weiterhin an.

Nach dem verheerenden Bergsturz in Blatten VS vor rund zwei Wochen haben Einsatzkräfte am Freitag mit den ersten grösseren Aufräumarbeiten begonnen. Ein See, der sich auf der Westseite des Schuttkegels gebildet hat, soll kontrolliert entleert werden.

Bagger und andere schwere Maschinen seien derzeit damit beschäftigt, eine Zufahrtsstrasse zu diesem See freizuschaufeln, sagte Fernando Lehner vom Regionalen Führungsstab der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Lokale Bauunternehmen erledigten diese Arbeit.

Auch auf der gegenüberliegenden, rechten Talseite sind Arbeiten im Gange. Dort wird das Bett des Tännbächs verlegt, das derzeit im Schuttkegel verläuft. Mit der Verlegung ausserhalb des Schuttkegels soll erreicht werden, dass der Bach weniger Geröll talwärts schiebt.

"Bei beiden Arbeiten in dieser ersten Phase geht es darum, die Gefahr von Überschwemmungen zu minimieren", so Lehner. Am Freitag standen insgesamt rund 30 Arbeiter und Helfer im Einsatz, wie er weiter sagte.

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Armee und Boote für Räumungsarbeiten

In einer zweiten geplanten Phase ab Anfang nächster Woche wird voraussichtlich auch die Armee eingesetzt. Der Schwerpunkt der Arbeiten wird dann laut Lehner beim See hinter dem Schuttkegel auf der Ostseite von Blatten liegen.

Zunächst soll dieser See von den herumschwimmenden Hausdächern, anderen Trümmern und dem Schwemmholz befreit werden. Es ist geplant, für diese Räumungsarbeiten Boote der Armee einzusetzen.

Weiterhin Felsabbrüche und Steinschlag

Damit die Sicherheit bei den Räumungsarbeiten gewährleistet ist, wird die Lage im Gefahrengebiet streng überwacht. Am Kleinen Nesthorn kommt es weiterhin immer wieder zu kleineren Felsabbrüchen und Steinschlag.

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"Das Geröll dringt aber nicht bis ins Tal vor und bleibt in dem Bereich liegen, wo früher der Birchgletscher lag", sagte Lehner. Für die Öffentlichkeit bleibt das gesamte Gebiet der Gemeinde Blatten, einschliesslich der Wanderwege, geschlossen. (sda/bearbeitet von ali)