Zürich leuchtete am Samstag violett: Mehr als zehntausend Teilnehmerinnen - und einige Teilnehmer - sind bei der Frauendemo durch die Innenstadt gezogen. Viele zeigten trotz ernster Themen Humor.
"Ich wär au lieber i de Badi", stand auf dem Kartonschild einer Teilnehmerin, die wie viele andere auch unter der Hitze litt. 32 Grad heiss war es am Samstagnachmittag in der Innenstadt.
Doch demonstrieren war für sie offensichtlich Bürgerinnenpflicht: Mit Wasserflaschen und Sonnenschirmen ausgerüstet zogen die Teilnehmerinnen von der Rudolf-Brun-Brücke bis zum Helvetiaplatz.
Die Veranstalterinnen sprachen in einem Communiqué am Abend von mehr als 55'000 Demonstrierenden in Zürich, die Stadtpolizei Zürich von weit über zehntausend Teilnehmenden. Die Themen der Kundgebung waren altbekannt, aber immer noch aktuell: Patriarchat, Lohnungleichheit, Gewalt gegen Frauen.
Als Seitenhieb auf das männerlastige Sechseläuten gab es einen "Zünftig feministisch"-Wagen. Wie üblich wurde die Frauendemo von lauter Musik begleitet. Am Ende des Blocks gab es deshalb auch einen Ort für Lärmsensible: ein "stiller Block" ohne Musik.
Die Kundgebung war bewilligt. Entlang der Umzugsroute sei es wiederholt zu Sprayereien und mehreren Farbflaschenwürfen gegen Fassaden gekommen, schrieb die Stadtpolizei Zürich am Abend. Eine Scheibe sei beschädigt worden. Ansonsten sei die Demonstration friedlich verlaufen. © Keystone-SDA