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Europäische Union
Zölle von 15 Prozent auf die meisten EU-Produkte inklusive Autos: So lautet die Einigung, die US-Präsident Trump und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erzielt haben. Trump zufolge sollen die Europäer zudem US-Energie für 750 Milliarden Dollar (knapp 650 Milliarden Euro) kaufen und Investitionen von 600 Milliarden Dollar in den USA tätigen. Sollten europäische Unternehmen nicht wie erwartet investieren, droht Trump mit 35-prozentigen Zöllen.
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Schweiz
Trump hatte die Zölle für die Schweiz zuletzt verschärft und auf 39 Prozent erhöht. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (r.) und Vizepräsident Guy Parmelin reisten im Bemühen um eine Einigung in letzter Minute in die USA – offenbar ohne Erfolg. Die Schweizer Wirtschaftsverbände sprechen von einem "Horrorszenario". Die seit Donnerstag geltenden Zölle betreffen nicht alle Wirtschaftsbereiche, die Pharmaindustrie etwa ist ausgenommen. Aber auch auf diesen Sektor hat Trump es abgesehen.
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Japan und Südkorea
Die beiden Länder haben ähnliche Abmachungen wie die EU geschlossen, um noch deutlich höheren Zöllen zu entgehen: Bei Lieferungen in die USA werden auf die meisten Produkte 15 Prozent Zoll fällig. Laut Trump will Japan zudem seinen Markt zollfrei für US-Autos und Lastwagen sowie Reis öffnen und hat Investitionen von 550 Milliarden Dollar in den USA zugesagt. Südkorea sicherte demnach 350 Milliarden Dollar an Investitionen zu und will US-Flüssigerdgas für 100 Milliarden Dollar kaufen. Das Bild zeigt einen Sprung von über 1.000 Punkten an der Börse am 23. Juli 2025, nachdem Trump eine Einigung auf einen Deal mit Japan verkündet hatte.
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Indien
In Indien lösten Trumps Zolldrohungen vielerorts Proteste aus. Für US-Importe werden dort seit Donnerstag zunächst 25 Prozent Zoll fällig. In drei Wochen soll sich der Satz auf 50 Prozent verdoppeln. Der US-Präsident begründet diese sogenannten Sekundärsanktionen damit, dass Indien weiterhin russisches Rohöl kauft. Er will damit die russischen Einnahmen drücken, die den Angriffskrieg gegen die Ukraine mit finanzieren.
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Brasilien
Gegen Brasilien hat Trump bereits Zölle von 50 Prozent verhängt, aber das Land setzt sich zur Wehr. Als erster Staat will Brasilien vor die Welthandelsorganisation (WTO) ziehen. Die US-Importzölle gelten bereits seit Mittwoch, Produkte wie Flugzeuge und Orangensaft sind ausgenommen. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva spricht von "Erpressung", denn Trump will eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Brasilien beeinflussen. Dort wird eine Anklage gegen Trump-Freund und Ex-Präsident Jair Bolsonaro verhandelt – wegen eines Putschversuchs nach seiner Abwahl 2022.
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Indonesien und Vietnam
Indonesien hat einen Zollsatz von 19 Prozent akzeptiert, bei Vietnam sind es 20 Prozent. Indonesien hat sich laut Trump zudem zum Kauf von 50 Flugzeugen des US-Herstellers Boeing verpflichtet. Zudem soll es 15 Milliarden Dollar für US-Energielieferungen zahlen und weitere 4,5 Milliarden Dollar für landwirtschaftliche Produkte. Das Bild zeigt eine Anzeigetafel für Aktienkurse an der indonesischen Börse.
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Kanada
Für Kanada will Trump die Zölle von 25 auf 35 Prozent erhöhen. Allerdings gilt der neue Zollsatz nur für Produkte, die nicht vom nordamerikanischen Freihandelsabkommen USMCA abgedeckt sind. Trump verwies auf Kanadas mangelhafte Kooperation bei der Eindämmung des Drogenschmuggels in die USA. Zuletzt hatte er kritisiert, dass Kanada laut Aussage von Premier Mark Carney (l.) die Anerkennung eines Palästinenserstaats erwägt.
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Mexiko
Mexiko, dem dritten USMCA-Staat, drohte Trump zunächst mit einer Anhebung des Zollsatzes von derzeit 25 auf 30 Prozent. Nach einem Gespräch mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum stimmte der US-Präsident am 31. Juli einer Fristverlängerung um 90 Tage zu. Trump macht Mexiko massgeblich für die Verbreitung des Opioids Fentanyl in den USA verantwortlich.
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China und weitere Länder
China hat noch keine Einigung mit der Trump-Regierung erzielt. Beide Seiten signalisierten den Willen zu fortgesetzten Verhandlungen. Für andere Staaten gelten dagegen seit Donnerstag deutlich höhere Zölle. Am stärksten betroffen ist Syrien mit 41 Prozent, gefolgt von Laos und Myanmar (je 40 Prozent).
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Spezialfall Pharmaprodukte, Computerchips und andere Waren
Medikamentenherstellern droht Trump mit Strafzöllen, die er mittelfristig in Etappen auf bis zu 250 Prozent anheben will. Das begründet Trump damit, dass Arzneimittel in den USA hergestellt werden sollten. Auch Zölle in Höhe von 100 Prozent auf Importe von Computerchips und Halbleiter brachte der Republikaner ins Spiel – nannte dafür aber keinen Zeitplan. Stahl- und Aluminium hatte die Trump-Regierung schon zuvor mit 50-Prozent-Zöllen belegt. (ank/mit Material der AFP)