Berlin - Der unabhängige Normenkontrollrat befürchtet, dass das von der Bundesregierung geplante Tariftreuegesetz einen viel zu hohen bürokratischen Aufwand für Unternehmen und Verwaltung auslösen wird. In einer Stellungnahme, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heisst es, dass bereits tarifgebundene Unternehmen durch das Regelungsvorhaben erfasst und belastet würden.
Den Entwurf des Tariftreuegesetzes hatte Bundessozialministern
Der Normenkontrollrat hält den Schwellenwert von 50.000 Euro für öffentliche Aufträge für zu niedrig. Dieser Wert solle deutlich angehoben werden, um bürokratischen Aufwand zu vermeiden, schreiben die Experten in ihrer Stellungnahme.
Zudem findet es der Rat falsch, dass der Entwurf die Einrichtung einer Organisation zur Einhaltung tarifvertraglicher Bestimmungen bei der Deutschen Rentenversicherung vorsieht. Sinnvoller wäre es aus Sicht der Experten, die Zollverwaltung mit dieser Aufgabe zu betrauen.
Empfehlungen der Redaktion
Der Rat kritisiert zudem, dass der Erfüllungsaufwand für die Bundesverwaltung höher sei als in dem Entwurf des Bundesarbeitsministeriums dargestellt. Der Normenkontrollrat ist ein ehrenamtliches Gremium, das die Regierung dabei berät, Bürokratie zu vermeiden. © Deutsche Presse-Agentur