Berlin/München - Viel Verkehr und ellenlange Staus - die Zeiten sind aktuell auf den Autobahnen erst einmal vorbei. Denn nur wenige Reisende dürften sich auch am kommenden Wochenende (16. bis 18. Mai) auf den Autobahnen tummeln. Der Auto Club Europa (ACE) schätzt in seiner Prognose das Verkehrsaufkommen als vergleichsweise moderat ein, dem ADAC zufolge bleibt es "eher ruhig". Aber: Nicht jeder wird überall immer völlig ohne Störung durchkommen.
Denn vor allem bei Baustellen - speziell, wenn es in deren Bereichen zu Unfällen oder Pannen kommt - kann es länger dauern. Und Baustellen haben laut ADAC "Hochsaison". Aktuell vermeldet der Club rund 1.300 Baustellen auf den Autobahnen des Landes - fast 200 mehr als in der Vorwoche. Länger kann es auch wegen Teilstücksperrungen dauern.
Moderates Verkehrsaufkommen und Ausflügler
Grundsätzlich voll wird es Freitag ab Mittag vor allem rund um die Ballungsgebiete - der Feierabend- und Wochenend-Pendelverkehr macht sich wieder bemerkbar. Am Samstag kann es moderaten Verkehr in Richtung Feriengebiete geben und am Sonntag ist neben Ausflüglern - auch entsprechend mit etwas Rückreiseverkehr zu rechnen.
Wer aus den Nachbarländern nach Deutschland einreist, muss laut ACE mit Einreisekontrollen rechnen, da diese verschärft wurden. Allerdings dürften die Wartezeiten aufgrund des geringen Reiseverkehrs eher gering ausfallen.
Zusammengefasst rechnet der ACE auf folgenden Fernstrassen mit mehr Verkehr und Staurisiko (in beiden Richtungen):
A 1 | Lübeck – Hamburg – Bremen und Dortmund – Köln |
A 2 | Hannover – Berlin |
A 3 | Frankfurt/Main – Würzburg – Nürnberg |
A 5 | Heidelberg – Karlsruhe – Basel |
A 6 | Nürnberg – Heilbronn – Mannheim |
A 7 | Hamburg – Hannover und Würzburg – Füssen/Reutte – Ulm |
A 8 | Karlsruhe – Stuttgart – Ulm – München – Salzburg |
A 10 | Berliner Ring |
A 61 | Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach |
A 81 | Heilbronn – Stuttgart |
A 93 | Rosenheim – Kiefersfelden |
A 95 | Garmisch-Partenkirchen – München |
A 99 | Umfahrung München |
Auch in Österreich beginnt das Wochenende klassischerweise mit Staus im Berufsverkehr am Freitag. Mit Verzögerungen ist auf den Transitstrecken zu rechnen, so der ACE. Unabhängig von Ferien wollen Reisende zu ihren Zielen - das kann am Freitagnachmittag und Samstag eher in südlicher, am Samstagnachmittag und Sonntag eher in nördlicher Richtung für längere Fahrzeiten sorgen.
Tunnelarbeiten auf der Tauernautobahn und vieles mehr
In Österreich ist zudem auch die Baustellensituation auf einigen wichtigen Urlaubsrouten angespannt. Länger dauern kann es daher weiterhin auf der Tauernautobahn aufgrund einer Grossbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen. Die Tunnel sind nur einspurig befahrbar. Der ACE rechnet mit einer Fahrtzeitverlängerung von im Schnitt einer halben Stunde je Richtung. Echtzeitinformationen liefert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag online.
Zudem sind seit dem 1. Januar für mehrere Jahre "massive Behinderungen" auf der Brennerautobahn im Bereich der Luegbrücke einzuplanen, so der ACE. In beiden Fahrtrichtungen steht dabei jeweils nur noch ein Fahrstreifen pro Richtung zur Verfügung. Samstage und einige Sonntage seien bei guten Wetterverhältnissen davon ausgenommen, so der ADAC, der weitere Informationen dazu online bereitstellt.
Auch auf dem nicht mehr grundsätzlich gesperrten Reschenpass (B 180) ist weiterhin mit Behinderungen - auch tageszeitlichen Sperren - zu rechnen. Die Verkehrsführung erfolgt abschnittsweise ampelgesteuert jeweils auf nur einer Fahrspur.
Die Verkehrsclubs machen zudem auf die Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem in Tirol entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden und Feiertagen bis Anfang November. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.
Moderater Reiseverkehr in der Schweiz
Für die Schweiz wird auch weiterhin ein moderates Reisegeschehen auf den Transitstrecken wie etwa der Gotthard-Route vorhergesagt. Ab einer Wartezeit von einer Stunde nennt der ACE die Verbindung San Bernadino – Chur – Bellinzona (A 13) als Alternative.
Aufgrund der Grenzkontrollen sind Wartezeiten möglich
Sei Anfang Mai wurden die Einreisekontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Allerdings soll der Pendel- und Reiseverkehr laut ADAC möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen seien stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge würden angehalten.
Wartezeiten dürften speziell zu Hauptreisezeiten möglich sein - vor allem an den drei Autobahnübergängen Suben (A 3 Linz – Passau), Walserberg (A 8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein – Rosenheim). © Deutsche Presse-Agentur