Die israelischen Behörden haben über 200 Nilkrokodile auf einer verlassenen Farm im besetzten Westjordanland töten lassen. Die Tiere litten unter Vernachlässigung und Nahrungsmangel, was zu kannibalischem Verhalten führte. Tierschützer kritisieren die Aktion als "grausames und ungerechtfertigtes Massaker".

Israel hat mehr als 200 Krokodile auf einer verlassenen Farm töten lassen. Die Nilkrokodile wurden "unter schlechten Bedingungen gehalten, die eine Tierquälerei darstellen", erklärte die israelische Behörde COGAT (Coordinator of Government Activities in the Territories), die für die zivile Verwaltung in den palästinensischen Gebieten zuständig ist.

Die Behörde begründete die Massnahme mit dem mangelnden Zugang zu Nahrung, der die Tiere zu kannibalischem Verhalten getrieben habe, sowie mit einer erheblichen Sicherheitsgefahr für die Anwohner. Wie laut "CBS News" berichtet wird, wurden etwa 200 Krokodile getötet, während "Focus" von insgesamt 262 getöteten Tieren spricht.

Von der Touristenattraktion zum verlassenen Gehege

Die Krokodilfarm in der israelischen Siedlung Petzael im Jordantal wurde ursprünglich in den 1990er Jahren als Touristenattraktion eröffnet. Nach der zweiten Intifada, dem Palästinenseraufstand in den 2000er Jahren, ging die Zahl der Besucher zurück, und die Farm wurde in einen kommerziellen Zuchtbetrieb für Krokodilhaut umgewandelt, wie "ntv" berichtet.

Ein entscheidender Wendepunkt kam im Jahr 2013, als ein Gesetz verabschiedet wurde, das Nilkrokodile zu einer geschützten Art erklärte und die Zucht von Wildtieren zum Verkauf ihrer Häute untersagte. Dies führte zur endgültigen Schliessung der Anlage, wodurch die Tiere in einer Art Schwebezustand zurückgelassen wurden.

Krokodile entkamen regelmässig aus der Anlage

In den Jahren nach der Schliessung verschlechterten sich die Zustände auf der Farm dramatisch. Die Umzäunung war in einem baufälligen Zustand, was dazu führte, dass mehrmals Krokodile entkamen und in umliegende Gemeinden und Naturschutzgebiete gelangten. Dies verursachte erhebliche Beunruhigung bei den Anwohnern.

"Ich will nicht darüber nachdenken, was passieren wird, wenn ein Krokodil entkommt und den Jordan erreicht, und dann haben wir einen internationalen Zwischenfall", zitierte "CBS News" den Leiter der lokalen Gemeinschaft aus dem Jahr 2018. Der Jordan, der die Grenze zu Jordanien markiert, liegt nur etwa sechs Kilometer entfernt.

Die Situation verschärfte sich weiter, als in diesem Jahr Videos veröffentlicht wurden, die zeigten, wie israelische Jugendliche die Krokodile mit Steinen bewarfen. Dies veranlasste die Behörden schliesslich zum Handeln.

Krokodile getötet: Kritik von Tierschützern

Die israelische Tierschutzorganisation "Let the Animals Live" verurteilte die Tötung der Krokodile scharf. Sie sprach von einem "grausamen und ungerechtfertigten Massaker an geschützten Tieren" und forderte eine sofortige Untersuchung.

Die Organisation betonte, dass die Reptilien "nie jemanden angegriffen haben" und verwies auf das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), an das Israel als Unterzeichner gebunden sei.

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Nachnutzung der Kadaver

Nach Angaben des "Focus" wurden etwa 60 der getöteten Krokodile im Rahmen eines Naturschutzprojekts als Nahrung für Geier genutzt. Wie genau die Tiere getötet wurden, gaben die israelischen Behörden nicht bekannt.

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Die COGAT betonte, dass die Entscheidung zur Tötung der Krokodile nach zwölf Jahren der Suche nach Lösungen und auf Grundlage dringender Gutachten von Tierärzten getroffen wurde. Der Farmbesitzer habe trotz mehrfacher Aufforderungen nur mangelnde Kooperation gezeigt, wenn es darum ging, das Gelände ordnungsgemäss einzuzäunen und sich um die Tiere zu kümmern. (bearbeitet von phs)

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