Wenige Tage vor dem geplanten Sturm auf die mysteriöse "Area 51" haben zwei Niederländer das amerikanische Militärgebiet unerlaubt betreten. Für sie endete die Suche nach Aliens im Gefängnis.

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Über zwei Millionen Menschen wollen am 20. September das amerikanische Militärgebiet "Area 51" in Nevada stürmen. Glaubt man verschiedenen Verschwörungstheorien, sollen die US-Behörden dort unter anderem Ausserirdische verstecken.

Zwei Niederländer wollten offenbar nicht so lange warten - und sind vorab in das Sperrgebiet eingedrungen. Laut "The Sun" sollen sie fast fünf Kilometer gefahren sein, bis sie angehalten wurden. Statt Aliens sahen die beiden YouTuber Ties Granzier und Govert Sweep am Ende aber nur das Innere einer amerikanischen Gefängniszelle.

Das Sheriff's Office veröffentlicht kurzes Statement

Der 20-Jährige und der 21-Jährige wurden wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Laut dem Nye County Sheriff’s Office wurden Kameras, Handys und sogar eine Drohne im Auto gefunden.

Die beiden Männer wurden gegen eine Kaution von je 500 Dollar auf freien Fuss gesetzt. Eine Gerichtsverhandlung soll es noch geben.

Ties Granzier hat auf YouTube einen Heimwerker-Kanal und meldete sich dort auf Holländisch mit einem kurzen Update zur Festnahme. Govert Sweep betreibt einen Mystery-Kanal mit über 300.000 Abonnenten.

Sturm auf "Area 51" im September

Lange schwieg die Regierung zu dem militärischen Gebiet in der Wüste Nevadas. 2013 äusserte sich die CIA erstmals zu dem Areal und bestätigte seine Existenz. Seitdem ranken sich Verschwörungstheorien und Gerüchte um die "Area 51". Die US-Regierung soll dort angeblich Ausserirdische verstecken.

Um dem Mythos auf den Grund zu gehen, wurde im Juni 2019 eine Facebook-Gruppe gegründet und zu einem Sturm des Areals aufgerufen. Bis heute haben bei "Storm Area 51 - They Can’t Stop Us All" 2,1 Millionen Menschen zugesagt, 1,5 haben Interesse angemeldet. Das Event soll am 20. September stattfinden. Die US-Luftwaffe warnte ausdrücklich davor, in das gesperrte Gebiet einzudringen.

Der Scherz wird für eine Gemeinde zur Bedrohung

Mitinitiator Matty Roberts betonte inzwischen laut "ABC News", dass es sich bei dem Facebook-Event um einen Scherz handle. Statt des Sturms auf das Militärgebiet wolle er ein Festival namens "Alienstock" veranstalten. Es sollte in der kleinen Ortschaft Rachel stattfinden.

Auf Gegenliebe stiess das nicht – vor allem bei den 54 Bewohnern des Ortes. Auf der Website von Rachel, Nevada heisst es nun, das Event sei abgesagt. "Bleiben Sie nächstes Wochenende fern von Rachel!", steht dort in roter Schrift.

Die Veranstalter würden sich gegenseitig verklagen, für das Festival sei nichts vorbereitet. Man fürchte, das kleine Dorf könnte von frustrierten Festivalbesuchern regelrecht überrannt werden, wenn sie merkten, dass sie nichts bekämen für ihr Geld.

Ob sich die 2,1 Millionen Alien-Fans von der Warnung abschrecken lassen, wird erst am 20. September klar sein. (awa)

Verwendete Quellen:

  • ABC News: "Storm Area 51" creator urges followers not to rush military base
  • NLTimes.nl: Dutch YouTube duo arrested at Area 51
  • BBC News: Storm Area 51: The joke that became a "possible humanitarian disaster"
  • dpa
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