Treffen von Trump und Putin
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Am Tag nach dem Gipfel zwischen Trump und Putin ist klar: Einen Deal gibt es nicht. Trump und Putin beendeten ihr Treffen in Alaska ohne Äusserungen zu einer möglichen Waffenruhe im Ukraine-Krieg, greifbare Ergebnisse wurden nicht bekannt. Das (Nicht-)Ergebnis wie auch der Empfang Putins in Alaska sorgen für Ernüchterung in der deutschen Politik und bei Sicherheitsexperten.
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So sprach etwa CDU-Politiker Roderich Kiesewetter in einem Interview mit der ARD von einem "schwarzen Freitag". Er kritisierte, dass es bislang weder einen Waffenstillstand noch die angekündigten Konsequenzen der USA gebe – stattdessen habe der russische Präsident Wladimir Putin US-Präsident Donald Trump nach Moskau eingeladen.
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Auch Kiesewetters Parteifreundin Serap Güler, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, erklärte, es sei "kein guter Tag für die westliche Welt" gewesen, wie der "Stern" zitiert. Weiter ins Detail sei die Staatsministerin allerdings nicht gegangen.
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Deutlicher wurde Linken-Chef Jan van Aken. Im Interview mit dem "Deutschlandfunk" sagte er: "Jetzt müsste auch dem letzten Europäer klar sein, dass man sich auf Trump überhaupt nicht verlassen kann – der hat kein Interesse daran, die Ukraine zu unterstützen." Europa und die Ukraine seien nun auf sich allein gestellt. Van Aken plädierte dafür, China einzubeziehen.
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FDP-Politikerin und Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann sprach im Interview mit "Welt-TV" von einer "bitterbösen Burlesque". Der 15. August 2025 stelle das Ende einer gemeinsamen westlichen Wertegemeinschaft dar, zeigte sie sich überzeugt.
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Der frühere Top-Diplomat Wolfgang Ischinger, ehemaliger Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, schrieb auf der Plattform X: "Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin – keine neuen Sanktionen. Für die Ukrainer: nichts. Für Europa: tiefst enttäuschend." Putin habe seinen roten Teppich mit Trump bekommen, Trump dagegen nichts. Wie zu befürchten gewesen sei, gebe es keinen Waffenstillstand und keinen Frieden.
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Die Grünen-Politikerin Sara Nanni sieht nach dem Gipfel viel Verunsicherung in Europa. Sie forderte im ARD-"Morgenmagazin": "Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Europa sich darüber im Klaren sein muss: Wir müssen Hebel finden, die auch dann funktionieren, wenn die Amerikaner nicht mehr mit an Bord sind."
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"Diplomatisch gilt es nun, Trump so eng wie möglich an Europa zu binden und zugleich Putin die Grenzen seines Handelns aufzuzeigen, indem er seine militärischen Ziele nicht erreicht", sagte CDU-Aussenpolitiker Norbert Röttgen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Treffen habe "erneut gezeigt, dass die Sicherheit Europas im Kern von uns Europäern selbst organisiert werden muss".
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Auch Grünen-Fraktionschefin Britta Hasselmann sieht die Europäer in der Verantwortung. "Es kommt jetzt auf Europa an", erklärte sie am Samstag. "Es geht auch um unsere Sicherheit und unseren Schutz."
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"Der nächste Schritt müssen nun weitere Gespräche unter Einbeziehung von Präsident Selenskyj sein", den Trump bald treffen werde, hiess es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Grossbritannien, Polen, Italien, Finnland und den EU-Spitzen am Samstag. "Wir sind auch bereit, mit Präsident Trump und Präsident Selenskyj auf einen Dreier-Gipfel mit europäischer Unterstützung hinzuarbeiten", hiess es weiter.
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Positiv und hoffnungsvoll äusserte sich hingegen SPD-Aussenpolitiker Ralf Stegner bei der "Rheinischen Post": Auch wenn der Presseauftritt der beiden "mehr politische Theatralik als Substanz enthielt, bleibt das Gespräch der beiden die bis dato grösste Hoffnungsperspektive dafür, dass der Krieg in der Ukraine mit all den täglichen Opfern zeitnah endlich enden könnte".